Was kosten Stromspeicher und für wen lohnt sich die Investition?

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By James

Warum ist die Investition in einen Stromspeicher sinnvoll?

Mit einem Stromspeicher lassen sich der Eigenverbrauch und die Unabhängigkeit von externen Stromlieferanten deutlich erhöhen.

Durch die Speicherung des tagsüber mit der Photovoltaikanlage erzeugten Stroms kann dieser bei Bedarf auch in den Abend- und Nachtstunden genutzt werden. Der Anteil des selbstgenutzten Solarstroms am Gesamtverbrauch eines Haushalts verdoppelt sich in der Regel durch die Installation eines Batteriespeichers.

Was kosten Stromspeicher und für wen lohnt sich die Investition

An sonnenreichen Tagen muss oft überschüssiger Solarstrom ins Netz eingespeist werden, für den es nur eine vergleichsweise geringe Einspeisevergütung gibt. Ein Stromspeicher ermöglicht es, diesen Strom vor Ort zu speichern und dann bei Eigenbedarf einzusetzen.

Dadurch erhöht sich die Energieunabhängigkeit und der Autarkiegrad eines Haushalts mit Photovoltaikanlage deutlich. Auch bei einem Stromausfall kann der gespeicherte Solarstrom die Grundversorgung für einige Zeit absichern.

Die Investition in einen Stromspeicher ermöglicht also eine effizientere Nutzung des eigens erzeugten Solarstroms und macht Haushalte mit PV-Anlage weniger abhängig vom öffentlichen Stromnetz.

Was kosten Stromspeicher?

Die Anschaffungskosten für Stromspeicher hängen von der Speicherkapazität ab. Für Speichergrößen zwischen 5-10 kWh liegen die Kosten bei etwa:

  • 5 kWh Speicher: 3.000 – 4.000 Euro
  • 7 kWh Speicher: 4.000 – 5.500 Euro
  • 10 kWh Speicher: 5.500 – 7.000 Euro

Zu den reinen Kosten für die Speicherbatterie kommen noch die Installationskosten hinzu. Diese betragen je nach Aufwand etwa 1.000 bis 3.000 Euro. Darin enthalten sind die Montagearbeiten, die Verkabelung und gegebenenfalls kleinere Umbauten an der bestehenden PV-Anlage.

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Die Wartungskosten sind in der Regel durch die Herstellergarantie für die ersten 5 bis 10 Jahre abgedeckt. Danach fallen pro Jahr etwa 100 bis 200 Euro für die Wartung an.

Die jährlichen Betriebskosten machen ungefähr 15 Prozent der Anschaffungskosten aus. Bei einem 10 kWh Speicher mit Anschaffungskosten von 7.000 Euro wären das etwa 1.050 Euro pro Jahr. Darin enthalten sind die Stromkosten für den Eigenverbrauch aus dem Speicher sowie die Alterung und der Verschleiß der Batteriezellen.

Rentabilität – Ab wann rechnet sich ein Stromspeicher?

Ein Stromspeicher ist eine Investition, die sich über die Jahre hinweg auszahlt. Doch ab wann genau rechnet sich ein Stromspeicher?

Die Amortisationszeit gibt an, nach wie vielen Jahren sich die Investitionskosten durch die Einsparungen ausgeglichen haben. Bei einer Beispielrechnung für einen 10 kWh Speicher mit Anschaffungskosten von 10.000€ und Installation von 2.000€ ergibt sich eine Amortisationszeit von etwa 13 Jahren.

Dabei wurden die jährlichen Stromkosteneinsparungen durch den höheren Eigenverbrauch der Solaranlage gegengerechnet. Ohne Speicher können etwa 30% des Solarstroms selbst genutzt werden. Mit Speicher steigt dieser Anteil auf bis zu 70%, wodurch weniger teurer Strom zugekauft werden muss.

Zudem wurde bei der Beispielrechnung die geringere Einspeisevergütung für den Solarstrom berücksichtigt. Ohne Speicher wird mehr Solarstrom ins Netz eingespeist. Mit Speicher verringert sich die Einspeisung, was die Einnahmen aus der Einspeisevergütung senkt.

Insgesamt zeigt sich, dass ein Stromspeicher trotz der Investition in den meisten Fällen nach 10-15 Jahren rentabel wird. Die Einsparungen durch die optimierte Nutzung des Solarstroms machen sich langfristig bezahlt.

Für wen lohnt sich ein Speicher?

Die Investition in einen Stromspeicher lohnt sich prinzipiell für alle Hausbesitzer, die bereits eine Photovoltaikanlage installiert haben. Durch den zusätzlichen Speicher kann der Anteil des selbst genutzten Solarstroms deutlich erhöht werden.

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Besonders interessant ist ein Stromspeicher für Besitzer von älteren Photovoltaikanlagen, deren Einspeisevergütung demnächst ausläuft. Wenn die geförderte Einspeisung wegfällt, können PV-Anlagen weiterhin zur Eigenstromversorgung genutzt werden. Allerdings ist dann ein Batteriespeicher sinnvoll, um einen höheren Autarkiegrad zu erreichen und weniger Strom ins Netz einspeisen zu müssen.

Mit einem Stromspeicher können also sowohl neuere als auch ältere PV-Anlagen optimiert werden, indem der Eigenverbrauchsanteil maximiert wird. Für Hausbesitzer mit Solardach lohnt sich daher in den meisten Fällen die Nachrüstung eines Energiespeichers.

Gibt es Förderungen für Stromspeicher?

Es gibt verschiedene Förderprogramme von Bund und Ländern, um den Kauf von Stromspeichern zu unterstützen.

Die KfW-Bank bietet zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse für die Anschaffung von Speichern an. Die Höhe der Förderung ist abhängig von der Speichergröße. Für Batteriespeicher bis 10 kWh gibt es bei KfW z.B. einen Tilgungszuschuss von 800 Euro.

Einige Bundesländer haben eigene Förderprogramme aufgelegt. In Baden-Württemberg gibt es beispielsweise einen Zuschuss für Stromspeicher von 1.000 Euro. Auch in Bayern und NRW können Anträge auf Fördergelder für Speicher gestellt werden.

Bevor man einen Speicher anschafft, sollte man sich also über die aktuellen Fördermöglichkeiten von Bund und Ländern informieren. Oftmals lässt sich so ein Teil der Investitionskosten wieder hereinholen. Die Förderprogramme sind i.d.R. an bestimmte Anforderungen geknüpft, wie z.B. eine Mindestspeichergröße. Daher sollten Interessenten die Bedingungen vorab prüfen.

Werden die Preise für Stromspeicher in Zukunft günstiger?

Die Preise für Stromspeicher sind in den letzten 10 Jahren bereits deutlich gesunken. Laut einer Studie der Europäischen Kommission sanken die Kosten für Lithium-Ionen-Speicher zwischen 2010 und 2020 um ca. 85%. Diese positive Preisentwicklung ist vor allem auf technologische Fortschritte und Skaleneffekte durch eine steigende Produktion zurückzuführen.

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Auch in den kommenden Jahren ist mit einem weiteren Preisrückgang bei Stromspeichern zu rechnen. Durch eine zunehmende Verbreitung von Elektroautos steigt die Produktion geeigneter Batteriezellen weiter an. Zudem wird intensiv an Verbesserungen der Speichertechnologie geforscht, um die Energiedichte und Lebensdauer zu erhöhen. Experten schätzen, dass sich die Kosten für Lithium-Ionen-Speicher bis 2030 noch einmal halbieren könnten.

Die sinkenden Preise machen Stromspeicher für immer mehr Haushalte mit einer Photovoltaikanlage wirtschaftlich attraktiv. Der Eigenverbrauch des Solarstroms lässt sich damit deutlich steigern. Auch die zunehmende Digitalisierung des Stromnetzes und intelligente Stromtarife dürften die Nachfrage nach Stromspeichern weiter ankurbeln.

Fazit

Trotz der zunächst hohen Investitionskosten in einen Stromspeicher kann sich dieser langfristig für Hausbesitzer mit einer Photovoltaikanlage lohnen. Der Speicher ermöglicht es, deutlich mehr des selbst erzeugten Solarstroms direkt vor Ort zu nutzen und so die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz zu reduzieren.

Durch die gesteigerte Eigenverbrauchsquote steigt die Amortisationsdauer zwar auf durchschnittlich 10 bis 15 Jahre. Berücksichtigt man allerdings auch die Einsparungen durch weniger teuren Strombezug und höhere Einspeisevergütungen, rechnet sich die Anschaffung bereits nach 8 bis 12 Jahren.

Mit stetig fallenden Preisen für Speichertechnik und steigenden Strompreisen wird sich diese Amortisationsdauer zukünftig weiter verkürzen. Auch mögliche Zuschüsse und Förderprogramme können die Anfangsinvestition senken.

Alles in allem bieten Stromspeicher für Eigenheimbesitzer mit Photovoltaik eine sinnvolle Möglichkeit mehr Unabhängigkeit und Effizienz bei der solaren Stromerzeugung zu erreichen. Trotz der hohen Kosten kann sich diese Investition in die Zukunft der eigenen Stromversorgung lohnen.

Gründer von Balkonkraftwerk800W. Seit 2019 spezialisiere ich mich auf das Verfassen zahlreicher Solar-PV-Testberichte, PV-Produktvergleiche und Balkonkraftwerk-Ratgeber. Ich behalte stets eine objektive und unabhängige Perspektive bei.

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