Bevor Sie sich für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage mit integriertem Stromspeicher entscheiden, ist es ratsam, sich umfassend über die Kosten zu informieren. Eine sorgfältige Recherche stellt sicher, dass Sie ein System auswählen, das optimal auf Ihre Immobilie und Ihren Energiebedarf zugeschnitten ist. Dabei sollten Sie auch die langfristigen Betriebskosten und mögliche Fördermöglichkeiten berücksichtigen.
Eine fachkundige Beratung durch erfahrene Anbieter ist in diesem Zusammenhang sehr zu empfehlen. Experten können Ihnen dabei helfen, die richtige Größe und Leistung der Anlage zu wählen sowie geeignete Komponenten auszuwählen. So erhalten Sie ein Komplettsystem, das Ihren spezifischen Anforderungen entspricht.
Zusätzlich zur Photovoltaikanlage haben Sie die Option, eine spezielle Versicherung für Solaranlagen abzuschließen. Diese deckt Schäden an den Modulen und anderen Komponenten ab, verursacht jedoch auch zusätzliche jährliche Kosten. Ob eine solche Versicherung für Sie sinnvoll ist, hängt von Ihrer individuellen Situation ab.
Die Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage mit Speicher
Die Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage mit integriertem Stromspeicher setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Zu den Hauptkostenfaktoren gehören die Solarmodule, der Wechselrichter, das Montagesystem sowie der Stromspeicher selbst. Hinzu kommen weitere Komponenten wie ein Smart Meter, Leistungsoptimierer und die Kosten für die Elektroinstallation sowie die Montage der Module.
Im Durchschnitt können folgende Preise für die zentralen Komponenten einer Photovoltaikanlage mit Speicher angesetzt werden:
- Solarmodul: 85-150€ pro Modul
- Wechselrichter: 1500-4000€
- Montagesystem: 500-1300€
- Smart Meter: ca. 300€
- Stromspeicher: 5000-15000€ (je nach Kapazität)
- Leistungsoptimierer: ca. 60€ pro Stück
- Elektroinstallation: 1000-3000€
- Montage der Module: 2500-4000€
Die Gesamtkosten hängen maßgeblich von der Größe und Leistung der Anlage ab. Je mehr Solarmodule verbaut werden, desto höher sind die Kosten für die Module, das Montagesystem und die Installation. Gleiches gilt für die Wahl des Wechselrichters und des Stromspeichers – eine höhere Leistung geht mit höheren Anschaffungskosten einher.
Zusatzkosten für die Photovoltaikanlage nicht vergessen
Neben den Anschaffungskosten für die Photovoltaikanlage selbst, sollten auch regelmäßige Wartungskosten eingeplant werden. Eine jährliche Inspektion und Wartung durch einen Fachbetrieb kostet in der Regel zwischen 200€ und 400€. Dabei werden die Module, der Wechselrichter und andere Komponenten überprüft und gegebenenfalls gereinigt oder justiert.
Viele Anbieter empfehlen den Abschluss einer Photovoltaikversicherung. Diese deckt Schäden an der Anlage durch Naturereignisse wie Sturm, Hagel oder Blitzschlag ab. Die Kosten für eine solche Versicherung liegen meist zwischen 70€ und 150€ pro Jahr. Ob sich eine Photovoltaikversicherung lohnt, hängt von der Standortlage und dem individuellen Risiko ab.
Ebenfalls zu beachten sind die Kosten für eine Haftpflichtversicherung. Diese schützt vor Schadenersatzansprüchen Dritter, beispielsweise wenn Teile der Anlage herabfallen oder Personen auf dem Grundstück zu Schaden kommen. Die Kosten für eine Haftpflichtversicherung liegen bei etwa 50€ pro Jahr.
Vorteile einer Photovoltaikanlage mit integriertem Stromspeicher
Eine Photovoltaikanlage mit integriertem Stromspeicher bietet entscheidende Vorteile gegenüber einer reinen Solaranlage ohne Speicher. Der Hauptvorteil liegt in der Möglichkeit, überschüssigen Solarstrom, der nicht direkt verbraucht wird, im Speicher zu sammeln. Dieser gespeicherte Strom kann dann in sonnenarmen Zeiten oder nachts genutzt werden, anstatt teuren Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen zu müssen.
Die Größe des Speichers sollte sorgfältig an die Größe und Leistung der Photovoltaikanlage angepasst werden. Ein zu kleiner Speicher kann den Überschussstrom nicht vollständig aufnehmen, während ein zu großer Speicher unnötig teuer ist. Eine fachkundige Beratung hilft, die optimale Speichergröße für den individuellen Energiebedarf zu ermitteln. Mit einem angepassten Speicher lässt sich die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz auf bis zu 90% erhöhen.
Rentabilität einer Solaranlage mit Stromspeicher
Die Rentabilität einer Photovoltaikanlage mit integriertem Stromspeicher hängt maßgeblich von zwei Faktoren ab: den Anschaffungskosten und dem Einsparpotenzial durch die Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom. Während die Investitionskosten für die Anlage und den Speicher eine gewisse finanzielle Belastung darstellen, bietet die Möglichkeit, den selbst produzierten Strom zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen, erhebliche Einsparungen bei den laufenden Stromkosten.
Ein entscheidender Vorteil einer Solaranlage mit Speicher ist die potenzielle Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Je nach Größe der Anlage und des Speichers kann eine Autarkie von bis zu 90% erreicht werden. Dies bedeutet, dass der Großteil des benötigten Stroms selbst erzeugt und verbraucht wird, was zu einer deutlichen Reduzierung der Stromrechnungen führt.
Über die Jahre hinweg können die eingesparten Energiekosten die Anschaffungskosten für die Photovoltaikanlage und den Stromspeicher durchaus amortisieren. Je höher der Anteil des selbst verbrauchten Solarstroms ist, desto schneller erfolgt die Amortisation. Zudem steigt mit der Zeit der finanzielle Vorteil, da die Strompreise tendenziell weiter ansteigen, während die Kosten für die Solaranlage bereits abbezahlt sind.
Faktoren für die Preisgestaltung von Photovoltaikanlagen mit Speicher
Die Produktionskosten der einzelnen Komponenten wie Solarmodule, Wechselrichter, Montagesysteme und Stromspeicher stellen den Hauptkostenfaktor für Photovoltaikanlagen mit Speicher dar. Je effizienter und kostengünstiger die Herstellung dieser Bauteile vonstattengeht, desto günstiger können die Komplettanlagen für Endkunden angeboten werden.
In den letzten Jahren haben sich die Produktionstechniken für Solarmodule und Stromspeicher deutlich verbessert. Durch Optimierungen in den Fertigungsprozessen und den Einsatz neuer Materialien konnten die Herstellungskosten gesenkt werden. Diese Kosteneinsparungen machen sich in attraktiveren Preisen für Verbraucher bemerkbar.
Zusätzlich zu sinkenden Produktionskosten gibt es in vielen Regionen staatliche Förderprogramme, die den Kauf einer Photovoltaikanlage mit Speicher finanziell unterstützen. Dabei können je nach Bundesland oder Kommune unterschiedliche Zuschüsse oder Steuervergünstigungen zum Tragen kommen. Diese Fördermöglichkeiten reduzieren die Anschaffungskosten für Hausbesitzer erheblich und sollten bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden.
Nachrüstung eines Solarspeichersystems
Die Nachrüstung eines Solarspeichersystems ist in den meisten Fällen problemlos möglich. Wenn Ihre bestehende Photovoltaikanlage noch keine Speichermöglichkeit hat, können Sie einen Stromspeicher nachträglich installieren lassen. Für einen durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 6.000 kWh wäre beispielsweise ein Speicher mit einer Kapazität von 10 kWh geeignet. Die Kosten für die Nachrüstung eines solchen Speichers liegen in der Regel zwischen 8.000 und 10.000 Euro.
Es ist ratsam, sich von einem Fachbetrieb beraten zu lassen, um den für Ihre Bedürfnisse am besten geeigneten Speicher auszuwählen. Faktoren wie Ihr Stromverbrauch, die Größe der Photovoltaikanlage und Ihre Nutzungsgewohnheiten spielen dabei eine wichtige Rolle.
Obwohl eine Nachrüstung möglich ist, bringt der direkte Kauf einer Photovoltaikanlage mit integriertem Stromspeicher einige Vorteile mit sich. Die Komponenten sind von vornherein aufeinander abgestimmt, was eine optimale Leistung und Effizienz gewährleistet. Außerdem fallen in der Regel geringere Installations- und Anpassungskosten an, als wenn Sie die Systeme getrennt erwerben und nachträglich zusammenführen.
James
Gründer von Balkonkraftwerk800W. Seit 2019 spezialisiere ich mich auf das Verfassen zahlreicher Solar-PV-Testberichte, PV-Produktvergleiche und Balkonkraftwerk-Ratgeber. Ich behalte stets eine objektive und unabhängige Perspektive bei.