Immer mehr Hausbesitzer in Deutschland interessieren sich für die Installation von Balkonkraftwerken, um ihren eigenen Solarstrom zu erzeugen und die Stromrechnung zu senken. Dabei stellt sich oft die Frage, ob man zwei dieser Mini-Solaranlagen an einem Zähler betreiben kann. In diesem Artikel schauen wir uns an, ob und wie der Betrieb von zwei Balkonkraftwerken an einem Stromzähler in Deutschland möglich ist. Wir betrachten die technischen und rechtlichen Voraussetzungen und gehen auch auf die Wirtschaftlichkeit ein.
Sind zwei Balkonkraftwerke an einem Zähler möglich?
Grundsätzlich ist es möglich, zwei Balkonkraftwerke an einem Zähler zu betreiben, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Die Installation mehrerer Module zur solaren Stromerzeugung an einem Anschluss ist durchaus üblich, zum Beispiel bei größeren Solaranlagen auf dem Dach. Entscheidend ist, dass die technischen Komponenten wie Zähler und Leitungen darauf ausgelegt sind.
Auch für Balkonkraftwerke gilt: Solange die rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden, ist der Anschluss mehrerer Module mit einer Leistung bis 600 Watt an einen Zähler nicht verboten.
Vor der Installation sollte unbedingt der Netzbetreiber informiert werden. Mit korrekter Planung und fachgerechter Ausführung ist der Betrieb von zwei Balkonkraftwerken an einem Zähler in den meisten Fällen problemlos realisierbar.
Technische Voraussetzungen
Damit zwei Balkonkraftwerke an einem Zähler betrieben werden können, müssen einige technische Voraussetzungen erfüllt sein.
Der Zähler muss die Einspeisung messen können
Der existierende Zähler muss dafür ausgelegt sein, nicht nur den Verbrauch, sondern auch die Einspeisung von Solarstrom messen zu können. Moderne digitale Zähler erfüllen diese Anforderung in der Regel. Bei älteren Ferraris-Zählern muss geprüft werden, ob sie bidirektional messen können oder ob ein Austausch des Zählers notwendig ist.
Das Stromnetz muss die zusätzliche Last vertragen
Bevor ein zweites Balkonkraftwerk installiert wird, sollte sichergestellt sein, dass die elektrische Infrastruktur in der Wohnung oder im Haus die zusätzliche Last verträgt. Vor allem ältere Häuser können hier an ihre Grenzen stoßen. Eine Überprüfung durch einen Elektriker ist ratsam.
Fachberatung wird empfohlen
Da der parallele Betrieb mehrerer Mini-Solaranlagen expertise erfordert, wird generell empfohlen, sich von einem Fachbetrieb beraten zu lassen. Dieser kann die örtlichen Gegebenheiten begutachten und mögliche Anpassungen ermitteln. So lassen sich Probleme bei der Installation vermeiden.
Rechtliche Vorgaben
In Deutschland ist der Betrieb von Balkonkraftwerken mit einer Nennleistung von bis zu 600 Watt pro Modul ohne umfangreiche Genehmigungsverfahren erlaubt. Diese Regelung gilt sowohl für Mietwohnungen als auch für Eigentumswohnungen.
Wichtig ist allerdings, dass man die örtlichen Vorschriften prüft. In seltenen Fällen können abweichende Regelungen gelten. Zum Beispiel wenn die Hausordnung oder der Mietvertrag Einschränkungen enthält.
Generell muss man beim Betrieb von Balkonkraftwerken die gesetzlichen Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sowie die einschlägigen Sicherheitsstandards einhalten. Dazu gehören beispielsweise Vorschriften zur sicheren Installation und zum Anschluss an das Stromnetz.
Die gute Nachricht ist: Bei Einhaltung der 600 Watt-Grenze pro Modul und Beachtung der Sicherheitsvorschriften kann man in Deutschland in der Regel problemlos zwei Balkonkraftwerke an einem Zähler betreiben. Eine umfangreiche Genehmigung ist nicht erforderlich.
Herausforderungen beim Betrieb von zwei Balkonkraftwerken
Beim Betrieb von zwei Balkonkraftwerken an einem Stromzähler gibt es einige Herausforderungen zu beachten.
Eine der wichtigsten ist es, innerhalb der in Deutschland erlaubten Grenze von 600 Watt Peak pro Stromkreis zu bleiben. Überschreitet man diese Grenze, gelten strengere Vorschriften und eine aufwendigere Genehmigung ist erforderlich. Bei zwei 600 Watt Modulen ist man also an der Obergrenze. Es muss sichergestellt werden, dass beide Module separat angeschlossen werden und jeweils maximal 600 Watt abgeben.
Eine weitere Herausforderung ist das sachgerechte Anschließen der Wechselrichter. Moderne Wechselrichter verfügen oft über zwei getrennte DC-Eingänge, über die sich zwei Module anschließen lassen. Hier ist es wichtig, dass die Installation fachmännisch erfolgt und die Komponenten aufeinander abgestimmt sind.
Spezielle Verbindungskabel ermöglichen es, die beiden Balkonkraftwerke sicher an einer Steckdose zu betreiben. Dennoch sollte die elektrische Installation vorab von einem Experten geprüft werden, um Schäden durch Überlastung oder Fehlanschlüsse zu vermeiden. Mit der nötigen Sorgfalt ist der parallele Betrieb von zwei 600 Watt Modulen an einem Zähler also möglich.
Effizienz steigern
Um die Effizienz von zwei Balkonkraftwerken am selben Zähler zu maximieren, gibt es einige wichtige Faktoren zu beachten.
Optimale Ausrichtung
Die Solarmodule sollten idealerweise nach Süden ausgerichtet sein, um die größtmögliche Sonneneinstrahlung zu erhalten. Eine Abweichung von Südosten bis Südwesten ist in Ordnung, verringert aber geringfügig den Ertrag.
Die Module sollten in einem Winkel von 30 bis 40 Grad aufgestellt werden, je nach Breitengrad des Standorts. Dies optimiert den Einfallswinkel der Sonnenstrahlen.
Keine Verschattung
Es muss sichergestellt werden, dass die Solarmodule keine Verschattung durch Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse erhalten. Selbst teilweise Verschattungen können den Ertrag deutlich reduzieren.
Intelligentes Energiemanagement
Mit einem intelligenten Energiemanagementsystem lässt sich der Eigenverbrauch des Solarstroms optimieren. Es erkennt, wann Überschussstrom ins Netz eingespeist wird und steuert stromfressende Geräte wie Wärmepumpe, Waschmaschine etc. automatisch zu diesen Zeiten.
So wird der Anteil des selbsterzeugten Stroms, der selbst genutzt wird, maximiert.
Wirtschaftlichkeit
Bei der Installation von zwei Balkonkraftwerken an einem Stromzähler sollten die Kosten kalkuliert werden.
Kosten, Ertrag und Ersparnis kalkulieren
Die Anschaffungskosten für zwei 600W-Module inklusive Wechselrichter belaufen sich auf ca. 1000-1500€. Mit der erwarteten Stromerzeugung von bis zu 1200 kWh pro Jahr bei optimaler Ausrichtung lassen sich Stromkosten von ca. 300-400€ pro Jahr einsparen. Die Amortisationszeit beträgt damit ca. 3-5 Jahre.
Die Kosten können reduziert werden, wenn man gebrauchte Komponenten nutzt. Der Ertrag hängt von Standort, Ausrichtung und Wetterbedingungen ab. Mit Energiemanagementsystemen kann die Eigenverbrauchsquote optimiert werden.
Förderungen prüfen
Für Balkonkraftwerke gibt es aktuell keine Bundesförderung. Manche Bundesländer und Kommunen bieten aber Förderprogramme an. Ebenfalls möglich sind Steuererleichterungen über die Einkommensteuererklärung. Die KfW-Bank fördert größere Solaranlagen. Eine Prüfung aktueller Fördermöglichkeiten ist vor der Installation empfehlenswert.
Fazit – Lohnen sich zwei Balkonkraftwerke an einem Zähler?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Betrieb von zwei Balkonkraftwerken an einem Zähler unter bestimmten Voraussetzungen möglich und sinnvoll sein kann.
Die rechtlichen Vorgaben in Deutschland erlauben grundsätzlich den Betrieb, solange die Grenze von 600W pro Modul nicht überschritten wird. Technisch gesehen ist mit dem richtigen Equipment, professioneller Installation und einem geeigneten Zwei-Richtungs-Zähler die nötige Infrastruktur geschaffen.
In punkto Effizienz ist es ratsam, auf optimale Ausrichtung und Verschattung der Module zu achten und ein intelligentes Energiemanagementsystem zu implementieren. Die Wirtschaftlichkeit hängt von den Anschaffungs- und Installationskosten, der zu erwartenden Stromerzeugung und den möglichen Einsparungen bei der Stromrechnung ab. Hier sollten die individuellen Gegebenheiten genau analysiert werden.
Für viele Eigenheimbesitzer und Mieter kann sich die Investition in zwei Balkonkraftwerke durchaus rechnen. Gerade bei steigenden Strompreisen ist die zusätzliche Erzeugung von Solarstrom auf dem Balkon attraktiv. Mit dem richtigen Know-how und unter Berücksichtigung aller Rahmenbedingungen ist der parallele Betrieb von zwei BK an einem Zähler also in vielen Fällen empfehlenswert.
Was heißt denn 2 BKW’s an einem Zähler, sollte es nicht verstänlicherweise an einem Stromkreis heißen. An einem Zähler können mehrere Stromkreise hängen. Das Problem ist doch die Überlastung eines Stromkreises, der meistens im Steckdosenbereich mit 1,5 q ausgeführt ist. Dieser Stromkeis ist am Eingang meistens mit einem 16A LS-CB abgesichert, der theor. bei > 16A ((3680W) abschaltet, so weit so gut. Speist nun aber das BKW im Verlaufe dieses Stromkr. 600W d.h. zusätzl. 2,6A über eine Steckdose ein, so sind unter Umständen (16 + 2,6)A = 18,6A ab hier auf diesem Stromkr. unterwegs wenn nachfolg. Steckdosen entspr. belastet werden. Die 1,5 er Ltg. wäre theor. überlastet, was der 16A CB eigentlich gar nicht mit bekommt. Bei den jetzt freigegebenen 800W(3,5A) wären knappe 20A unterwegs u. der CB wäre der Meinung, noch ist alles i.O., für den CB wären ja die 16A noch nicht überschritten! u. die Ltg. käme lt. VDE Meinung evtl. ins Schwitzen !
du hast Recht! Johann!