Photovoltaik-Freiflächenanlage privat im Garten betreiben – Das ist zu beachten!

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By James

Mit steigenden Strompreisen und zunehmender Bedeutung der Energiewende steigt die Beliebtheit von Photovoltaikanlagen. Immer mehr Hausbesitzer denken darüber nach, eine Photovoltaik-Freiflächenanlage in ihrem privaten Garten zu errichten, um den eigenen Strombedarf günstiger und umweltfreundlicher zu decken.

Photovoltaik-Freiflächenanlage privat im Garten betreiben

Dieser Artikel erklärt die wichtigsten Aspekte, die bei der Planung und Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage im heimischen Garten beachtet werden sollten. Es werden Vor- und Nachteile gegenüber kleineren Stecker-Solaranlagen aufgezeigt, Informationen zu Genehmigungs- und Meldepflichten gegeben sowie Tipps zur optimalen Ausrichtung und Kosteneinschätzung. Damit erhalten Gartenbesitzer einen umfassenden Leitfaden, um zu entscheiden, ob sich eine private PV-Freiflächenanlage für sie lohnt und bei der Umsetzung nichts schief geht.

Stecker-Solaranlage oder PV-Freiflächenanlage?

Stecker-Solaranlagen sind kleine Photovoltaikanlagen, die einfach per Stecker an eine haushaltsübliche Steckdose angeschlossen werden können. Sie haben eine Nennleistung bis 800 Watt. Der Vorteil dieser Mini-Solaranlagen ist die einfache Installation und der geringe Platzbedarf.

PV-Freiflächenanlagen sind dagegen deutlich größer dimensioniert, ab einigen Kilowatt Peak Leistung. Sie werden fest installiert und müssen an den Hausanschluss angeschlossen werden. Der Vorteil ist der höhere Ertrag an Solarstrom. Allerdings sind die Kosten für Anschaffung, Installation und Wartung auch höher.

Stecker-Solaranlagen eignen sich für Mieter oder zur Ergänzung einer bestehenden PV-Anlage. Freiflächenanlagen sollten aufgrund der höheren Kosten nur bei entsprechend großem Eigenstrombedarf in Betracht gezogen werden. Die Kosten für eine Stecker-Solaranlage liegen bei 500-800 Euro. PV-Freiflächenanlagen schlagen ab 5.000 Euro zu Buche.

Genehmigungspflicht bei PV-Freiflächenanlagen

Die Genehmigungspflicht bei PV-Freiflächenanlagen ist abhängig von der Größe der Anlage. Kleinere Anlagen bis zu einer bestimmten Leistung sind genehmigungsfrei, größere Anlagen erfordern eine Genehmigung.

Ab wann ist eine Genehmigung nötig?

  • Anlagen bis zu einer Leistung von 800 Watt sind in der Regel genehmigungsfrei.
  • Anlagen mit einer Leistung über 800 Watt bis 10 Kilowatt benötigen eine Baugenehmigung.
  • Anlagen über 10 Kilowatt Leistung benötigen eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung.
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Die genauen Leistungsgrenzen können von Bundesland zu Bundesland variieren. Informieren Sie sich vorab bei Ihrer zuständigen Behörde über die konkreten Vorgaben.

Behördliche Vorgaben

Bei der Beantragung einer Genehmigung für eine größere PV-Freiflächenanlage müssen bestimmte behördliche Vorgaben eingehalten werden. Dazu zählen:

  • Einhaltung von Abstandsflächen zum Nachbargrundstück
  • Prüfung auf Denkmalschutzauflagen
  • Beachtung von Naturschutzbelangen
  • Ggf. Umweltverträglichkeitsprüfung

Die Behörde prüft im Genehmigungsverfahren, ob die geplante Anlage mit dem Baurecht vereinbar ist und keine öffentlichen Belange beeinträchtigt. Mithilfe eines Fachplaners lassen sich die behördlichen Anforderungen am besten erfüllen.

Meldepflicht bei allen PV-Freiflächenanlagen

Für alle Freiflächenanlagen, unabhängig von der Größe, besteht eine Meldepflicht. Diese muss innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme bei der Bundesnetzagentur erfolgen.

Die Meldung enthält Angaben zum Standort, zur installierten Leistung und zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme. Sie kann online über das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur erfolgen.

Es ist wichtig, die Meldepflicht fristgerecht zu erfüllen, da sonst ein Bußgeld droht. Die Meldung dient dazu, den Ausbau der Solarenergie zu dokumentieren und die Netzintegration zu optimieren.

Optimale Ausrichtung

Für den maximalen Ertrag einer Photovoltaik-Freiflächenanlage ist die optimale Ausrichtung der Solarmodule entscheidend.

Himmelsausrichtung für Maximalertrag

Die Module sollten nach Süden ausgerichtet werden. Eine Abweichung von bis zu 30° nach Ost oder West ist möglich, verringert aber den Ertrag. Direct Ost-West-Ausrichtungen sind weniger effizient.

Eine Südausrichtung gewährleistet, dass die Solarmodule den Großteil des Tages direkte Sonneneinstrahlung erhalten.

Optimale Neigung

In Deutschland hat sich eine Neigung von ca. 30° als optimal erwiesen. Dies entspricht in etwa der geografischen Breite.

Eine flachere Neigung von 10° ist auch möglich, verringert aber den Ertrag im Winterhalbjahr. Steilere Neigungen über 60° machen aufgrund der Schattenbildung nur in Ausnahmefällen Sinn.

Die Neigung hat Einfluss auf den Einfallswinkel der Sonnenstrahlung. Die 30° Neigung optimiert dies für das ganze Jahr.

Kosten

Die Kosten einer PV-Freiflächenanlage im privaten Garten setzen sich primär aus den Investitionskosten für die Komponenten zusammen. Die wichtigsten Faktoren sind dabei:

  • Module: Dieser Kostenpunkt macht etwa 50% der Gesamtinvestition aus. Hochwertige Module von Markenherstellern kosten etwa 300-400 € pro Modul.
  • Wechselrichter: Je nach Leistung zwischen 500 – 2000 €.
  • Unterkonstruktion: Muss auf den Boden und Standort zugeschnitten sein. Kosten ab ca. 1000 €.
  • Kabel, Stecker, Sicherungen: Circa 500 – 1000 €.
  • Genehmigung: Bei größeren Anlagen können Genehmigungskosten von einigen hundert Euro entstehen.
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Insgesamt müssen Investitionskosten zwischen 2000 und 5000 Euro eingeplant werden. Die Amortisationsdauer beträgt etwa 10 bis 15 Jahre, kann aber durch steigende Strompreise verkürzt werden. Mit der Einspeisevergütung und dem Eigenverbrauch des Solarstroms ist die Anlage danach gewinnbringend.

Die Investitionskosten sollten vor dem Kauf genau kalkuliert werden. Fachberatung und Vergleichsangebote empfehlen sich.

Mögliche Standorte im Garten und Alternativen

Eine Photovoltaik-Freiflächenanlage lässt sich an verschiedenen Stellen im Garten platzieren. Bevorzugte Standorte sind:

  • Unverschattete Bereiche: Am besten eignen sich offene Flächen ohne Beschattung durch Bäume oder Gebäude. Meist bietet sich dafür der vordere oder hintere Gartenbereich an.

  • Nähe zum Hausanschluss: Kurze Kabelwege vom Wechselrichter zum Hausanschluss sind von Vorteil. Idealerweise platziert man die Anlage in Hausnähe.

  • Optimal nach Süden ausgerichtet: Für maximalen Solarertrag sollten die Module möglichst genau nach Süden zeigen. Abweichungen bis 30° nach Ost oder West sind noch vertretbar.

  • Platzbedarf beachten: Je nach Anlagengröße benötigt man schnell 50-100 m2 Fläche. Diese sollte frei und eben verfügbar sein.

Neben dem Garten kommen als Alternativen Dach oder Fassade infrage:

  • Dachanlagen benötigen keinen zusätzlichen Platz und sind optisch dezenter. Allerdings kann die Statik eines Alter-Daches problematisch sein.

  • Fassadenanlagen lassen sich vertikal an Hauswänden montieren. Dafür eignen sich vor allem große unverschattete Südwände. Die Halterung erfordert eine stabile Gebäudefassade.

  • Beide Alternativen bringen höhere Installationskosten, da mehr Arbeitsschritte anfallen. Der Flächenertrag ist zudem geringer als im Garten.

Fazit

Zusammenfassung

Photovoltaik-Freiflächenanlagen können eine interessante Option für Hausbesitzer mit ausreichend Platz im Garten sein. Im Vergleich zu kleineren Stecker-Solaranlagen ermöglichen sie eine höhere Leistung und Energieausbeute. Allerdings sind auch die Kosten höher und es gelten Melde- bzw. Genehmigungspflichten ab einer bestimmten Anlagengröße.

Mit der richtigen Ausrichtung und Neigung der Module lässt sich der Ertrag optimieren. Südausrichtung und ein Neigungswinkel von 30-40° sind optimal. Auch Schatten sollte vermieden werden. Die Anlage kann frei im Garten aufgestellt werden, allerdings gibt es Auflagen bezüglich Abstand zum Grundstückrand. Alternativ kann auch eine Aufstellung auf Dach oder Fassade in Betracht gezogen werden.

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Insgesamt eignen sich PV-Freiflächenanlagen vor allem für Hausbesitzer mit hohem Eigenstrombedarf, ausreichend Platz und Investitionsbereitschaft. Die Amortisationsdauer ist abhängig von der Anlagengröße und den Strompreisen.

Für wen lohnt sich PV Freiflächenanlage?

Eine PV-Freiflächenanlage lohnt sich besonders für:

  • Hausbesitzer mit großem Eigenstrombedarf durch Elektroautos, Wärmepumpen etc.

  • Personen mit ausreichend freier Fläche im Garten

  • Hausbesitzer, die wenig Schatten auf dem Grundstück haben

  • Personen mit der Bereitschaft in eine größere Anlage zu investieren

  • Besitzer von Mehrfamilienhäusern zur Versorgung mehrerer Parteien

  • Umweltbewusste Personen, die unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz werden wollen

  • Langfristig denkende Hausbesitzer, die von sinkenden Strompreisen profitieren wollen

Nicht geeignet sind PV-Freiflächenanlagen für Mieter oder Hausbesitzer mit sehr kleinen Grundstücken. Hier sind Stecker-Solaranlagen oder eine Installation auf dem Dach einfacher umsetzbar.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Fragen & Antworten zu wichtigsten Aspekten

Brauche ich für jede PV-Freiflächenanlage eine Genehmigung?

Nein, nicht für jede PV-Freiflächenanlage ist eine Genehmigung erforderlich. Kleinere Anlagen bis zu einer bestimmten Größe sind genehmigungsfrei. Ab einer Leistung von ca. 15-40 kWp (je nach Bundesland) ist allerdings eine Baugenehmigung erforderlich.

Wie richte ich die Module für maximalen Ertrag aus?

Für maximale Erträge sollten die PV-Module nach Süden ausgerichtet und in einem Winkel von ca. 30-40° aufgeständert werden. Dadurch können über das Jahr die meisten Sonnenstrahlen eingefangen werden.

Was kosten PV-Freiflächenanlagen für den Garten?

Die Kosten sind abhängig von der Größe der Anlage. Als grobe Faustregel kann man mit etwa 1.000 € pro kWp Leistung rechnen. Eine 10 kWp Anlage würde also ca. 10.000 € kosten. Hinzu kommen Kosten für Montage, Anschluss und Genehmigung.

Wo darf ich die Anlage im Garten aufstellen?

Prinzipiell ist die Aufstellung im gesamten Garten möglich. Beachten sollte man Abstandsregeln zur Grundstücksgrenze und Verschattungen durch Bäume oder Gebäude. Eine Genehmigung ist erforderlich, wenn das Landschaftsbild beeinträchtigt wird.

Welche Alternativen zur Freifläche gibt es?

Attraktive Alternativen sind die Installation auf dem Dach oder an der Fassade. Hier gibt es meist keine Genehmigungspflicht und die Flächen können optimal für Solarenergie genutzt werden. Allerdings ist der Installationsaufwand höher.

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Gründer von Balkonkraftwerk800W. Seit 2019 spezialisiere ich mich auf das Verfassen zahlreicher Solar-PV-Testberichte, PV-Produktvergleiche und Balkonkraftwerk-Ratgeber. Ich behalte stets eine objektive und unabhängige Perspektive bei.

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