Photovoltaik Eigenverbrauch – Solarstrom selbst nutzen

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By James

Eigenverbrauch bedeutet, den selbst erzeugten Solarstrom direkt vor Ort zu nutzen, anstatt ihn komplett ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Beim Eigenverbrauch wird der selbst produzierte Solarstrom also primär für den eigenen Bedarf verwendet – zum Beispiel für Haushaltsgeräte, Warmwasserbereitung oder die Elektromobilität. Nur Überschüsse, die nicht direkt verbraucht werden können, werden ins Netz eingespeist.

Der Vorteil: Durch die direkte Nutzung des erneuerbaren Solarstroms vor Ort muss kein konventioneller Strom aus dem Netz bezogen werden. Eigenverbrauch reduziert also die Stromrechnung und entlastet die Umwelt durch die Einsparung von CO2.

Vorteile von Eigenverbrauch

Der wichtigste Vorteil von Eigenverbrauch ist die Ersparnis bei den Stromkosten. Durch die Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms muss weniger teurer Haushaltsstrom aus dem Netz bezogen werden. Der selbst produzierte Solarstrom ist wesentlich günstiger als der Haushaltsstrom. Je mehr des erzeugten Solarstroms selbst genutzt wird, desto höher sind die Kosteneinsparungen.

Bei einer durchschnittlichen 4-Personen-Familie mit einem Jahresstromverbrauch von 4.000 kWh und einer 5 kWp Solaranlage lassen sich so bis zu 30% der jährlichen Stromrechnung einsparen. Das entspricht einer Ersparnis von ca. 300 Euro pro Jahr. Über die gesamte Laufzeit der Solaranlage summieren sich die Einsparungen auf mehrere Tausend Euro. Eigenverbrauch rechnet sich daher schnell und führt zu einer deutlichen Senkung der Stromkosten.

Umweltaspekte

Eigenverbrauch von Solarstrom ist auch aus Umweltsicht sehr sinnvoll. Wird der selbst erzeugte Solarstrom direkt vor Ort genutzt, muss kein zusätzlicher Strom aus dem Netz bezogen werden. Der Strommix in Deutschland besteht aber immer noch zu einem erheblichen Teil aus Kohlestrom. Somit führt ein hoher Eigenverbrauch dazu, dass weniger zusätzlicher Kohlestrom aus dem Netz bezogen werden muss.

Dadurch sinken die CO2-Emissionen, da Kohlekraftwerke besonders viel CO2 ausstoßen. Eigenverbrauch leistet also einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Zudem werden weniger endliche Ressourcen verbraucht.

Insgesamt ist Eigenverbrauch eine sehr umweltfreundliche Art der Stromnutzung. Je mehr Solarstrom selbst verbraucht wird, desto weniger schädlicher Kohlestrom muss zusätzlich erzeugt werden. Eigenverbrauch reduziert effektiv den CO2-Ausstoß und schont die Umwelt.

Unabhängigkeit durch Eigenverbrauch

Mit einer Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch können Hausbesitzer unabhängiger von Energiekonzernen werden. Anstatt den Haushaltsstrom vollständig von großen Energieversorgern zu beziehen, wird ein Teil des Strombedarfs selbst gedeckt.

Dies gibt dem Hauseigentümer mehr Kontrolle darüber, woher der verbrauchte Strom stammt. Statt Strom aus Kohle- oder Atomkraftwerken zu nutzen, kann durch die Photovoltaikanlage sauberer Solarstrom für den Eigenbedarf erzeugt werden.

Zudem entfällt die Abhängigkeit von Preiserhöhungen der Energieversorger. Steigen die Strompreise, wirkt sich das nicht auf den selbst erzeugten Solarstrom aus. Eigenverbrauch schützt somit vor steigenden Stromkosten.

Die Unabhängigkeit von Energiekonzernen ist ein wichtiger Grund, warum sich Eigenverbrauch lohnt. Hauseigentümer gewinnen mehr Energiesouveränität. Die dezentrale Stromerzeugung durch Photovoltaik trägt zu einer demokratischeren und nachhaltigeren Energieversorgung bei.

Netzentlastung

Der Eigenverbrauch von Solarstrom entlastet die Stromnetze erheblich. Wenn Privatleute ihren selbst erzeugten Solarstrom direkt vor Ort nutzen, muss dieser nicht in das öffentliche Netz eingespeist werden.

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Je mehr Solarstrom privat verbraucht wird, desto weniger Strom muss durch die Netze transportiert werden. Gerade in Zeiten der Mittagsspitze, wenn viele Haushalte Solarstrom einspeisen, führt dies zu einer spürbaren Entlastung.

Netzbetreiber begrüßen daher den Eigenverbrauch. Er hilft ihnen, teure Netzausbaumaßnahmen zu vermeiden oder zu verzögern. Ohne Eigenverbrauch wären weitaus mehr Investitionen in die Stromnetze nötig, um die zunehmenden Schwankungen durch erneuerbare Energien abzufangen.

Der dezentrale Eigenverbrauch vor Ort ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Durch die direkte Nutzung des Solarstroms werden die Netze stabilisiert. Diese Netzdienlichkeit des Eigenverbrauchs sollte gezielt gefördert werden.

Steigerung der Eigenverbrauchsquote

Die Eigenverbrauchsquote lässt sich auf verschiedene Weisen erhöhen. Durch einfache Verbrauchsverschiebung, also die Nutzung von Geräten und Haushaltsstrom dann, wenn die Solaranlage produziert, kann die Quote bereits leicht gesteigert werden.

Drei wesentliche Technologien ermöglichen jedoch eine deutliche Steigerung des Eigenverbrauchs:

  • Stromspeicher: Mithilfe eines Stromspeichers kann der tagsüber produzierte Solarstrom zwischengespeichert und bei Bedarf abends und nachts wieder abgerufen werden. Moderne Lithium-Ionen-Speicher erreichen eine hohe Effizienz. Mit einem Speicher lassen sich Eigenverbrauchsquoten von 50-80% realisieren.

  • Wärmepumpe: Eine Wärmepumpe ermöglicht es, Solarstrom zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung zu nutzen. Sie kann den überschüssigen Solarstrom tagsüber in Wärme umwandeln und speichern. So wird mehr Solarstrom im Haushalt direkt verbraucht. Mit einer Wärmepumpe sind Eigenverbrauchsquoten bis 90% möglich.

  • Energiemanagementsystem: Mit einem cleveren Energiemanagementsystem lässt sich der Eigenverbrauch optimieren, indem der Solarstrom gezielt für verschiedene Anwendungen wie Wärmepumpe, Batterieladegerät für E-Auto, Waschmaschine etc. genutzt wird. Auch hier sind durch effiziente Steuerung Eigenverbrauchsquoten um 90% erreichbar.

Eigenverbrauchsquote ohne Maßnahmen

Die Eigenverbrauchsquote gibt an, wie viel des erzeugten Solarstroms direkt im Haushalt genutzt wird. Ohne besondere Maßnahmen zur Steigerung des Eigenverbrauchs liegt die Quote in der Regel bei rund 30%. Das bedeutet, etwa 30% des Solarstroms aus der Photovoltaikanlage wird selbst verbraucht. Die restlichen 70% werden ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

Diese eher niedrige Eigenverbrauchsquote ohne zusätzliche Maßnahmen ergibt sich aus dem zeitlichen Versatz zwischen Solarstromerzeugung und Strombedarf im Haushalt. Die Photovoltaikanlage erzeugt Strom tagsüber, wenn die Sonne scheint. Der Strombedarf eines durchschnittlichen Haushalts ist jedoch morgens und abends am höchsten. Mittags, wenn die Solarstromerzeugung ihren Höhepunkt hat, ist der Verbrauch dagegen geringer.

Ohne gezielte Maßnahmen zur Erhöhung der Eigenverbrauchsquote müssen somit rund 70% des sauberen Solarstroms ins Netz eingespeist werden. Hier geht das Potenzial verloren, den selbst erzeugten Strom direkt zu nutzen und damit bares Geld für teuren Haushaltsstrom einzusparen.

Eigenverbrauchsquote mit Speicher

Mit einem Stromspeicher lässt sich die Eigenverbrauchsquote bei einer Photovoltaikanlage deutlich erhöhen. Der selbst erzeugte Solarstrom wird zwischengespeichert und kann so zeitversetzt genutzt werden.

Ohne Speicher liegt die Eigenverbrauchsquote in der Regel bei rund 30%. Mit einem angemessen dimensionierten Stromspeicher lässt sich dieser Wert auf 50-80% steigern. Der Speicher puffert die Volatilität der Solarstromerzeugung aus und ermöglicht eine Deckung eines größeren Anteils des eigenen Strombedarfs.

Besonders effektiv ist die Nutzung eines Stromspeichers, wenn dieser mit einem Energiemanagementsystem gekoppelt wird. Dieses steuert die Stromflüsse zwischen PV-Anlage, Speicher und Haus optimiert. So kann die Eigenverbrauchsquote maximiert werden.

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Die Kosten für einen Stromspeicher haben sich in den letzten Jahren deutlich verringert. Mit den steigenden Strompreisen amortisiert sich ein Speicher oft schon nach wenigen Jahren. In Kombination mit einer PV-Anlage ist ein Stromspeicher daher eine lohnende Investition für einen hohen Solarstrom-Eigenverbrauch.

Eigenverbrauchsquote mit Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe ermöglicht es, die Eigenverbrauchsquote bei einer Photovoltaikanlage deutlich zu steigern. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizsystemen wie einer Gas- oder Ölheizung benötigt eine Wärmepumpe Strom für den Betrieb.

Durch die Kombination aus Photovoltaikanlage und Wärmepumpe kann der selbst erzeugte Solarstrom direkt vor Ort für die Wärmeerzeugung genutzt werden. Dies reduziert die Menge an Solarstrom, der in das öffentliche Netz eingespeist werden muss.

Mit einer Wärmepumpe lassen sich Eigenverbrauchsquoten von 70-80% erreichen. Bei optimaler Auslegung und Steuerung ist sogar eine Eigenverbrauchsquote von bis zu 90% möglich. Entscheidend ist hierbei, dass die Wärmepumpe so betrieben wird, dass sie vor allem dann Wärme erzeugt, wenn die Photovoltaikanlage Strom produziert. Moderne Wärmepumpen und Energiemanagementsysteme ermöglichen diese optimale Abstimmung.

Eine Wärmepumpe in Kombination mit einer PV-Anlage lohnt sich daher in zweierlei Hinsicht: Zum einen spart man Heizkosten durch den effizienten Betrieb der Wärmepumpe. Zum anderen erhöht sich die Eigenverbrauchsquote deutlich, wodurch die Ersparnis durch den Solarstrom maximiert wird.

Fördermöglichkeiten

Es gibt verschiedene Förderprogramme, um die Anschaffung eines Stromspeichers oder einer Wärmepumpe für den Eigenverbrauch zu unterstützen.

  • Über das KfW-Programm 270 gibt es zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse für Stromspeicher. Die Förderung beträgt bis zu 50.000 € bei einem Tilgungszuschuss von 10%.

  • Für Wärmepumpen zur Nutzung des selbst erzeugten Stroms gibt es über die KfW attraktive Kredite und Zuschüsse über das Programm 430.

  • Einige Bundesländer und Kommunen haben eigene Förderprogramme für Stromspeicher aufgelegt. Hier können oft direkte Zuschüsse oder Steuervergünstigungen beantragt werden.

  • Die Installation eines intelligentes Energiemanagementsystems wird in manchen Bundesländern gefördert, um die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen.

  • Auch die Anschaffung möglichst effizienter Haushaltsgeräte zur Optimierung des Eigenverbrauchs wird teilweise bezuschusst.

  • Eine Beratung durch Energieexperten zur Optimierung von Eigenverbrauch und Fördermöglichkeiten ist oft kostenlos oder bekommt einen Zuschuss.

Für Eigenverbraucher lohnt es sich, die verschiedenen Fördermöglichkeiten von Bund, Ländern und Kommunen zu prüfen und gezielt in Anspruch zu nehmen. So lassen sich die Investitionskosten deutlich senken.

Rechtliche Aspekte

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt die Einspeisevergütung für Solarstrom ins öffentliche Netz. Wird der Solarstrom selbst verbraucht, gilt die EEG-Umlage nicht. Allerdings muss man eine reduzierte EEG-Umlage zahlen, wenn der Eigenverbrauchsanteil über 40% liegt.

Die Stromsteuer muss auf selbst verbrauchten Solarstrom gezahlt werden. Allerdings gibt es eine Befreiung von der Stromsteuer bis zu einer Leistung von 10 kW.

In Mehrfamilienhäusern gelten besondere Regelungen. Hier muss der Vermieter eine separate Messeinrichtung für die PV-Anlage installieren. Mieter können dann ihren selbst erzeugten Solarstrom nutzen, ohne dass dieser durch das Hausnetz fließt.

Für die Einspeisung von überschüssigem Solarstrom ins Netz benötigt man eine Einspeisegenehmigung vom Netzbetreiber. Diese Genehmigung ist recht einfach zu erhalten.

Die Installation einer Solaranlage muss in der Regel beim Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Für kleinere Anlagen bis 10 kW gilt jedoch eine vereinfachte Meldepflicht.

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Wirtschaftlichkeit

Die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik mit hohem Eigenverbrauch hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Investitionskosten: Je nach Anlagengröße und Ausstattung mit Speicher etc. müssen Investitionen zwischen 10.000€ und 30.000€ eingeplant werden.

  • Strompreis: Da man den selbst produzierten Solarstrom nutzt, spart man die Stromkosten für den Hausverbrauch. Je höher der Strompreis, desto schneller amortisiert sich die Anlage.

  • Einspeisevergütung: Für den ins Netz eingespeisten Überschussstrom erhält man eine Einspeisevergütung. Diese liegt jedoch deutlich unter dem Hausstrompreis.

  • Sonneneinstrahlung: Je nach Standort und Ausrichtung der Solaranlage gibt es Unterschiede bei der Produktion.

  • Eigenverbrauchsquote: Je höher der Eigenverbrauch, desto besser die Wirtschaftlichkeit.

Bei einer durchschnittlichen Amortisationszeit von 12-15 Jahren ergibt sich eine Rendite von etwa 6-8%. Photovoltaik mit hohem Eigenverbrauch kann sich somit im Vergleich zu anderen Kapitalanlagen durchaus lohnen.

Erfahrungsberichte

Viele Eigenverbraucher berichten von ihren positiven Erfahrungen mit der solaren Eigenstromnutzung. Hier einige Beispiele:

Familie Müller aus Hamburg

Die 4-köpfige Familie Müller aus Hamburg hat eine 10 kWp Photovoltaikanlage mit Speicher installiert. Herr Müller berichtet: “Seit wir die PV-Anlage mit Speicher haben, decken wir etwa 60% unseres Strombedarfs selbst. Das spart uns pro Jahr mehrere hundert Euro an Stromkosten. Außerdem freut es uns, einen Beitrag für die Energiewende und die Umwelt zu leisten.”

Bio-Bauernhof in Bayern

Der Biohof Schmidtbauer in Bayern setzt seit Jahren auf Solarenergie. Mit PV-Anlage, Speicher und Wärmepumpe werden annähernd 100% des Strom- und Wärmebedarfs des Hofes gedeckt. Landwirt Schmidtbauer erklärt: “Dank des hohen Eigenverbrauchs haben wir nur noch minimale Stromkosten und sind unabhängig von steigenden Energiepreisen.”

Grünes Startup in Berlin

Das Berliner Startup “GoGreen” hat alle Büroräume mit einer 20 kWp PV-Anlage und Batteriespeicher ausgestattet. Die junge Firma erzielt damit eine Eigenverbrauchsquote von über 70%. “Als grünes Startup ist Energieautarkie für uns sehr wichtig. Mit der PV-Anlage sparen wir Kosten und leben unsere Werte”, so die Gründerin.

Fazit

Der Eigenverbrauch von selbst produziertem Solarstrom aus Photovoltaikanlagen bietet viele Vorteile für Hausbesitzer und Mieter. Wie wir gesehen haben, lohnt sich die Investition in eine PV-Anlage mit Eigenverbrauch aufgrund der eingesparten Stromkosten bereits nach wenigen Jahren.

Zusätzlich zur finanziellen Ersparnis ist die erhöhte Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen ein wichtiger Aspekt. Durch den Eigenverbrauch muss weniger teurer Strom aus dem Netz bezogen werden. Dies entlastet auch die Stromnetze.

Eigenverbrauch ist zudem eine umweltfreundliche Lösung, da sauberer Solarstrom die Nutzung von Kohlestrom reduziert. Mit Maßnahmen wie einem Stromspeicher oder einer Wärmepumpe lässt sich die Eigenverbrauchsquote auf bis zu 90% steigern.

Alles in allem bietet der Eigenverbrauch nur Vorteile. Er ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Die Investition in eine PV-Anlage amortisiert sich schnell und Hausbesitzer werden unabhängiger von steigenden Strompreisen. Eigenverbrauch ist daher sehr zu empfehlen.

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Gründer von Balkonkraftwerk800W. Seit 2019 spezialisiere ich mich auf das Verfassen zahlreicher Solar-PV-Testberichte, PV-Produktvergleiche und Balkonkraftwerk-Ratgeber. Ich behalte stets eine objektive und unabhängige Perspektive bei.

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