Mehrere Balkonkraftwerke betreiben – ist das erlaubt?

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By James

Viele Hausbesitzer interessieren sich heutzutage für Balkonkraftwerke, um umweltfreundlichen Solarstrom zu erzeugen. Dabei stellt sich oft die Frage, ob man mehrere dieser kleinen Photovoltaikanlagen an einem Hausanschluss kombinieren und betreiben darf. Schließlich würde man gerne die Sonneneinstrahlung optimal nutzen und den Ertrag durch weitere Module maximieren. Doch was erlaubt die Gesetzeslage in Deutschland? Dürfen mehrere Balkonkraftwerke parallel laufen? Dieser Artikel gibt einen Überblick über die gesetzlichen Regelungen und zeigt, unter welchen Voraussetzungen der Betrieb von mehreren Mini-Solaranlagen möglich ist.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage, die speziell für den Betrieb auf Balkonen, Terrassen oder an Fassaden konzipiert wurde. Im Gegensatz zu herkömmlichen Solaranlagen auf dem Dach handelt es sich um eine vorkonfektionierte, kompakte Lösung, die aus Modul, Wechselrichter und Anschlusskabel besteht.

Die Funktionsweise ist dieselbe wie bei jeder Photovoltaikanlage. Über die Solarmodule wird Sonnenenergie in Gleichstrom umgewandelt. Der Wechselrichter wandelt diesen Gleichstrom dann in haushaltsüblichen Wechselstrom um. Über ein Anschlusskabel wird der Strom ins Hausnetz eingespeist und kann direkt vor Ort für eigene Geräte genutzt werden. Überschüssiger Solarstrom wird ins öffentliche Netz eingespeist.

Balkonkraftwerke zeichnen sich durch eine sehr einfache Montage aus. Meist müssen lediglich die Solarmodule an einem Geländer oder einer Halterung befestigt werden. Der Wechselrichter wird dann einfach in einer Steckdose verankert. Durch die kompakte Bauweise sind Balkonkraftwerke ideal für Mieter und Balkonbesitzer geeignet, die keine große Solaranlage installieren können. Die Module liefern je nach Größe bis zu 600 Watt Leistung.

Gesetzliche Regelungen

In Deutschland sind pro Hausanschluss maximal 600 Watt Einspeiseleistung für Balkonkraftwerke erlaubt. Diese Grenze ist in der Kleineinspeiseverordnung festgelegt.

Das bedeutet, dass theoretisch bis zu 3 Anlagen mit je 200 Watt Wechselrichterleistung betrieben werden könnten. Entscheidend ist allerdings nicht die Panel-Leistung, sondern die Wechselrichter-Leistung. Mehrere Solarmodule können an einen Wechselrichter mit bis zu 600 Watt angeschlossen werden.

Die 600 Watt Grenze gilt für den gesamten Hausanschluss. Es spielt keine Rolle, ob es sich um ein Einfamilienhaus oder eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus handelt. Die Regelung begrenzt die maximale Einspeiseleistung für den Anschluss an das Stromnetz.

Entscheidend ist die Wechselrichterleistung

Viele denken, dass die Leistung der Solarpanels entscheidend ist, um die Obergrenze von 600 Watt einzuhalten. Das ist jedoch ein Irrtum. Entscheidend ist nicht die Panel-, sondern die Wechselrichterleistung.

Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom der Solarpanels in Wechselstrom um und speist diesen ins Hausnetz ein. Seine Nennleistung gibt daher an, mit welcher maximalen Einspeiseleistung er arbeiten kann. Mehrere Solarpanels können problemlos an einen Wechselrichter angeschlossen werden, auch wenn ihre gemeinsame Leistung die 600 Watt übersteigt.

Solange die Nennleistung des Wechselrichters 600 Watt nicht überschreitet, ist die Installation mehrerer Panels unproblematisch. Verbunden werden können beispielsweise 3 Panels mit jeweils 280 Watt an einen 600 Watt Wechselrichter. Hier würde die Panelleistung 840 Watt betragen, aber aufgrund der Begrenzung durch den Wechselrichter wären die gesetzlichen Vorgaben eingehalten.

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Die Nennleistung des Wechselrichters gibt also an, wie viel Strom maximal eingespeist werden kann. Darauf kommt es an, nicht auf die zusammengefasste Panelleistung. Bei der Planung empfiehlt es sich daher, zuerst den passenden Wechselrichter auszuwählen und erst danach die Anzahl der Panels.

Ein Wechselrichter pro Stromkreis

Ein wichtiger Faktor beim Betrieb mehrerer Balkonkraftwerke ist die Begrenzung auf einen Wechselrichter pro Stromkreis. In einem durchschnittlichen Haushalt gibt es in der Regel drei Stromkreise. Das bedeutet, es können auch bis zu drei Balkonkraftwerke betrieben werden – jeweils eines pro Stromkreis.

Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom der Solarmodule in Wechselstrom um und speist diesen in das Stromnetz ein. Da pro Stromkreis nur ein Wechselrichter erlaubt ist, können auch nur so viele Balkonkraftwerke betrieben werden, wie Stromkreise vorhanden sind. Bei drei Stromkreisen sind demnach maximal drei Mini-Solaranlagen möglich.

Diese Regelung gilt unabhängig von der Leistung der Solarmodule. Entscheidend ist allein die Anzahl der Wechselrichter bzw. Stromkreise. Selbst wenn leistungsstarke Module verwendet werden, dürfen pro Stromkreis nur 600 Watt eingespeist werden.

Mit drei Balkonkraftwerken à 200 Watt Wechselrichterleistung kann man also die gesetzlichen Möglichkeiten optimal nutzen. Wichtig ist, dass jeweils ein Wechselrichter an einen anderen Stromkreis angeschlossen wird. Nur so ist der parallele Betrieb mehrerer Anlagen rechtlich zulässig.

Kombination von 2 Anlagen

Wer bereits ein Balkonkraftwerk mit 300 Watt betreibt, kann relativ einfach eine zweite Anlage hinzufügen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Die beiden Anlagen werden an unterschiedliche Stromkreise angeschlossen. Da ein Einfamilienhaus normalerweise über drei Stromkreise verfügt, kann so jede Anlage separat bis zu 600 Watt einspeisen. Hier muss lediglich jeder Wechselrichter an einen eigenen Sicherungsautomaten angeschlossen werden.

  2. Die Wechselrichter beider Anlagen werden zusammengeführt und gemeinsam eingespeist. Dabei dürfen insgesamt nicht mehr als 600 Watt Leistung erreicht werden. Praktisch werden also zwei 300 Watt Wechselrichter verbunden, um die Gesamtleistung zu begrenzen. Dies ist mit einem geringeren Installationsaufwand verbunden, da nur ein Zählpunkt genutzt werden muss.

Die konkrete Vorgehensweise hängt von den Gegebenheiten des Hauses und der gewünschten Gesamtleistung ab. Wichtig ist in jedem Fall, die gesetzliche Obergrenze von 600 Watt pro Stromkreis einzuhalten. Mit zwei separaten Anlagen kann die Effizienz gesteigert werden, mit einem zusammengeführten System ist der Aufbau einfacher.

Vorteile mehrerer Anlagen

Der Betrieb mehrerer kleinerer Balkonkraftwerke kann einige Vorteile gegenüber einem großen Modul bieten:

  • Mehr Ertrag: Insgesamt können mehrere kleinere Module eine größere Fläche abdecken und so den Ertrag steigern. Besonders bei begrenztem Platz auf Balkon oder Terrasse lässt sich so die Kapazität erhöhen.

  • Redundanz: Sollte bei einem Modul ein Defekt oder Schatten auftreten, können die anderen weiter Strom erzeugen. Die Energieausbeute verteilt sich auf mehrere Komponenten.

  • Flexibilität: Kleinere Module lassen sich flexibler aufteilen und ausrichten. Die Module können so optimal zur Sonne positioniert werden.

  • Erweiterbarkeit: Ein modularer Ausbau mit mehreren kleinen Anlagen ist unkomplizierter möglich. Die Kapazität lässt sich nach und nach erhöhen.

  • Kosteneffizienz: Der Preis pro Watt ist bei kleineren Modulen oft günstiger. Mehrere günstige Anlagen können so kostengünstiger sein als ein großes Modul.

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Insgesamt bietet die Kombination mehrerer kleiner Balkonkraftwerke also durchaus Vorteile durch höheren Ertrag, Redundanz und Flexibilität. Die gesetzlichen Grenzen für die Einspeiseleistung müssen dabei jedoch beachtet werden.

Nachteile mehrerer Anlagen

Der Betrieb mehrerer Balkonkraftwerke hat auch einige Nachteile, die man kennen sollte:

  • Höhere Kosten: Jede weitere Anlage verursacht zusätzliche Anschaffungs- und Installationskosten. Auch wenn sich die Investition durch die Ersparnis auf der Stromrechnung langfristig amortisiert, muss man zunächst mehr Geld in die Hand nehmen.

  • Komplexität: Mit jeder weiteren Anlage steigt auch die Komplexität bei Installation, Betrieb und Wartung. Es müssen mehr Kabel verlegt, der Platzbedarf steigt und die Fehlersuche kann aufwendiger werden. Ohne technisches Verständnis kann dies schnell überfordern.

  • Ästhetik: Optisch machen mehrere Anlagen auf Balkon oder Terrasse natürlich mehr her. Nicht jeder mag die Ästhetik von 3 oder mehr Solarmodulen. Hier sind abwägende die eigenen Prioritäten wichtig.

  • Bürokratie: Der bürokratische Aufwand steigt mit jeder weiteren Anlage, von Beantragung, Abnahme bis zur jährlichen Meldung beim Netzbetreiber. Auch dieser Faktor sollte in die Entscheidung einfließen.

Insgesamt muss man also gut abwägen, ob sich der Mehraufwand an Kosten, Komplexität und Bürokratie für die zusätzlichen Erträge mehrerer Anlagen lohnt. Die persönlichen Prioritäten bezüglich Ästhetik spielen ebenfalls eine Rolle.

Erfahrungsberichte

Viele Nutzer berichten von ihren positiven Erfahrungen mit dem Betrieb mehrerer Mini-Solaranlagen. Hier einige Praxisbeispiele:

  • Familie Müller aus Hamburg betreibt 3 Balkonkraftwerke mit jeweils 300 Watt Leistung. Jede Anlage ist an einen eigenen Stromkreis angeschlossen. Laut Aussage der Familie können so pro Jahr fast 1000 kWh Solarstrom erzeugt werden.

  • Herr Schmidt aus Berlin hat 2 Balkonkraftwerke mit je 250 Watt Leistung installiert. Die Wechselrichter sind miteinander verbunden. Herr Schmidt ist mit der Stromausbeute sehr zufrieden.

  • Frau Meier aus München betreibt 4 kleinere Anlagen mit jeweils 200 Watt Leistung. Sie lobt vor allem die unkomplizierte Installation und den geringen Platzbedarf der Mini-Module.

  • Eine Wohngemeinschaft in Köln hat ihre Balkone mit insgesamt 5 Anlagen bestückt. Alle Bewohner sind begeistert, einen Teil ihres Strombedarfs selbst zu decken.

Die Beispiele zeigen, dass sich der Betrieb mehrerer Balkonkraftwerke in der Praxis bewährt und von den Nutzern als lohnenswert empfunden wird. Die Module lassen sich flexibel auf Balkone, Terrassen und Fenster verteilen.

Fördermöglichkeiten

Für die Anschaffung mehrerer Balkonkraftwerke gibt es attraktive Fördermöglichkeiten.

Die KfW Bankengruppe bezuschusst im Rahmen des Programms “Bundesförderung für effiziente Gebäude” sowohl den Kauf als auch die Installation von Photovoltaikanlagen. Für Balkonkraftwerke mit einer Leistung bis 600 Watt beträgt der Fördersatz 20 Prozent der Investitionskosten.

Auch einige Bundesländer haben spezielle Förderprogramme für Balkonkraftwerke aufgelegt. In Baden-Württemberg zum Beispiel übernimmt das Wirtschaftsministerium 25 Prozent der Kosten bis zu einer Fördersumme von 500 Euro pro Anlage. In Berlin gibt es einen Zuschuss von bis zu 1.000 Euro beim Kauf von ein bis zwei Modulen.

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Sich frühzeitig über die regional verfügbaren Zuschüsse zu informieren, kann sich bei mehreren Balkonkraftwerken doppelt lohnen. Die Fördergelder senken die Eigeninvestitionen deutlich.

Anschluss und Anmeldung

Die Anschlussmöglichkeiten für Balkonkraftwerke sind recht einfach. In der Regel wird das Gerät über einen normalen Schuko-Stecker an eine gewöhnliche Steckdose angeschlossen.

Bevor das Balkonkraftwerk in Betrieb genommen werden kann, ist jedoch eine Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber erforderlich. Dieser prüft, ob die Einspeisung möglich ist und nimmt die Anlage technisch ab.

Folgende Schritte sind für die Anmeldung notwendig:

  • Balkonkraftwerk kaufen und aufbauen.
  • Beim Netzbetreiber die Einspeiseanmeldung ausfüllen und einreichen.
  • Auf die Bestätigung des Netzbetreibers warten.
  • Nach Erhalt der Bestätigung kann die Inbetriebnahme erfolgen.
  • Das Balkonkraftwerk anschließen und den Wechselrichter in Betrieb nehmen.

Wichtig ist, die Anmeldung vor der Inbetriebnahme durchzuführen. Ansonsten drohen Bußgelder, da ein unangemeldeter Anschluss rechtlich nicht erlaubt ist. Mit der korrekten Anmeldung ist der Betrieb mehrerer Balkonkraftwerke jedoch problemlos möglich.

Zusammenfassung: Regelungen und Kombinationsmöglichkeiten

In Deutschland sind für den Betrieb von Balkonkraftwerken einige gesetzliche Regelungen zu beachten. Die wichtigsten Punkte hierzu sind:

  • Pro Hausanschluss ist eine maximale Einspeiseleistung von 600 Watt erlaubt.

  • Entscheidend ist die Leistung des Wechselrichters, nicht der Solarpanels. Mehrere Module können an einen Wechselrichter angeschlossen werden.

  • Pro Stromkreis darf nur ein Wechselrichter eingespeist werden. Da die meisten Häuser 3 Stromkreise haben, sind bis zu 3 Anlagen möglich.

  • Zwei Anlagen mit jeweils 300 Watt Leistung können kombiniert werden, wenn sie entweder an unterschiedliche Stromkreise angeschlossen werden oder ihre Wechselrichter verbunden werden.

  • Eine Anlage kann also aus mehreren Solarmodulen bestehen, solange die Wechselrichterleistung pro Stromkreis 600 Watt nicht überschreitet.

Somit ist es mit Beachtung dieser Regelungen grundsätzlich möglich, mehrere Balkonkraftwerke zu kombinieren und zu betreiben. Die konkreten Möglichkeiten sind abhängig von der Anzahl der Stromkreise und der Leistung der Wechselrichter.

Fazit: Mehrere Anlagen mit Einschränkungen möglich

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Betrieb mehrerer Balkonkraftwerke prinzipiell möglich ist, allerdings mit einigen Einschränkungen.

Die wichtigste Regelung besagt, dass pro Hausanschluss nur eine maximale Einspeiseleistung von 600 Watt erlaubt ist. Theoretisch können also bis zu 3 Anlagen mit einer Leistung von jeweils 200 Watt betrieben werden.

Entscheidend ist jedoch nicht die Panel-, sondern die Wechselrichter-Leistung. Mehrere Module können an einen Wechselrichter mit bis zu 600 Watt Leistung angeschlossen werden.

Pro Stromkreis darf zudem nur ein Wechselrichter eingespeist werden. Da die meisten Haushalte über 3 Stromkreise verfügen, sind also bis zu 3 separate Balkonkraftwerke möglich.

Die Kombination von zwei 300 Watt Anlagen ist erlaubt, wenn diese entweder an unterschiedliche Stromkreise angeschlossen werden oder ihre Wechselrichter verbunden sind.

Insgesamt ist der Betrieb mehrerer Mini-Solaranlagen also mit Beachtung der gesetzlichen Vorgaben möglich. Durch geschickte Kombination und Verteilung lässt sich die Solarstromausbeute optimieren.

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Gründer von Balkonkraftwerk800W. Seit 2019 spezialisiere ich mich auf das Verfassen zahlreicher Solar-PV-Testberichte, PV-Produktvergleiche und Balkonkraftwerk-Ratgeber. Ich behalte stets eine objektive und unabhängige Perspektive bei.

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