Photovoltaikanlage reinigen – Lohnt der Aufwand?

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By James

Einleitung: Sollte man PV-Anlagen reinigen?

Photovoltaikanlagen auf dem Dach sind eine beliebte Möglichkeit, um den eigenen Strombedarf durch Sonnenenergie zu decken. Doch auch die Solarmodule einer PV-Anlage können mit der Zeit verschmutzen. Pollen, Staub, Vogelkot oder andere Ablagerungen sammeln sich mit der Zeit auf den Solarmodulen an. Dies kann die Stromausbeute der Photovoltaikanlage deutlich verringern. Daher stellt sich die Frage: Lohnt es sich, die PV-Anlage von Zeit zu Zeit zu reinigen? Oder reicht die natürliche Reinigung durch Regen aus? In diesem Artikel gehen wir der Frage auf den Grund, ob und wann die Reinigung einer Photovoltaikanlage sinnvoll ist.

Vorteile der Reinigung

Eine regelmäßige Reinigung der Photovoltaikanlage kann den Energieertrag deutlich erhöhen. Wenn sich Schmutz, Pollen oder Vogelkot auf den Solarmodulen ansammelt, werden Teile der Solarzellen verdeckt oder verschattet. Dadurch kann bis zu 20% des Ertrags verloren gehen.

Eine fachgerechte Reinigung entfernt diese Verschmutzungen wieder und stellt die volle Leistungsfähigkeit der Solarzellen wieder her. Die Anlage kann so ihren maximalen Ertrag ausschöpfen. Gerade in verschmutzungsanfälligen Umgebungen, wie in der Landwirtschaft oder in der Nähe von Bäumen, machen sich regelmäßige Reinigungsintervalle schnell bezahlt.

Nachteile der Reinigung

Die regelmäßige Reinigung einer Photovoltaikanlage ist mit einigen Nachteilen verbunden. Der offensichtlichste Nachteil sind die Kosten, die für die professionelle Reinigung anfallen. Je nach Größe der Anlage und Reinigungsintervall können hier schnell einige hundert Euro zusammenkommen. Selbst bei einer Eigenreinigung entstehen Kosten durch die Anschaffung von Leitern, Reinigungsmitteln usw.

Auch der Aufwand sollte nicht unterschätzt werden. Die Module befinden sich meist auf dem Dach, sodass für die Reinigung ein sicherer Zugang geschaffen werden muss. Bei Eigenreinigung ist Vorsicht geboten, da die Arbeit auf dem Dach nicht ungefährlich ist. Eine professionelle Reinigungsfirma verfügt über das nötige Equipment und die Erfahrung für eine sichere Durchführung. Allerdings muss hierfür ein Termin koordiniert werden.

Insgesamt überwiegen bei regelmäßiger Reinigung die Kosten und der Aufwand den Nutzen, vor allem wenn nur eine leichte Verschmutzung vorliegt.

Wann reinigen?

Ob und wie oft eine Photovoltaikanlage gereinigt werden sollte, hängt vor allem vom Verschmutzungsgrad ab. Je stärker die Module verschmutzt sind, desto mehr Ertrag geht verloren und desto eher lohnt sich eine Reinigung.

Bei nur leichter Verschmutzung reicht häufig die natürliche Reinigung durch Regen aus. Module an steilen Dächern werden in der Regel von allein sauber gespült. Erst wenn sichtbarer Schmutz wie Pollen, Blütenstaub oder Vogelkot die Module bedeckt, sollte eine aktive Reinigung in Betracht gezogen werden.

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Wie schnell die Verschmutzung zunimmt, ist von vielen Faktoren abhängig. Dazu gehören unter anderem die Dachneigung, die Umgebung der Anlage sowie die Witterungsbedingungen vor Ort.

Verschmutzungsgrad

Der Verschmutzungsgrad einer Photovoltaikanlage hängt von verschiedenen Faktoren ab. Allen voran vom Standort der Anlage sowie der Neigung des Daches.

Anlagen die sich in ländlichen Regionen befinden, sind in der Regel stärker verschmutzt als Anlagen in der Stadt. Das liegt daran, dass auf dem Land mehr Schmutzpartikel in der Luft vorhanden sind, welche sich dann auf den Solarpanelen ablagern. Typische Verschmutzungen sind Blütenpollen, Staub oder auch Vogelkot.

Auch die Neigung des Daches spielt eine Rolle. Je flacher das Dach ist, desto stärker ist die Verschmutzung in der Regel. Das liegt daran, dass Regenwasser schlechter ablaufen kann und Schmutz länger auf den Solarzellen verbleibt. Steilere Dächer werden durch die Schwerkraft und die Reinigungswirkung des Regens meist besser gereinigt.

Die regelmäßige Kontrolle des Verschmutzungsgrads ist wichtig, um zu bestimmen, ob eine Reinigung notwendig ist oder nicht.

Flache Dächer

Flache Dächer weisen in der Regel einen höheren Verschmutzungsgrad auf als steile Dächer. Das liegt daran, dass sich auf ihnen Staub und Schmutz leichter ablagern können und die Selbstreinigung durch Regenwasser weniger effektiv ist.

Bei flachen Dächern mit einer Neigung unter 10 Grad findet kaum ein Abfluss des Regenwassers statt. Der Schmutz bleibt liegen und wird durch Winde immer weiter verfrachtet. Insbesondere Blütenstaub, Pollen, Vogeldung, Moose und Flechten können die Solarmodule nachhaltig verschmutzen. Teilweise bilden sich regelrechte Schmutzschichten, die einen Großteil der Solarzellen abdecken und so den Wirkungsgrad der Anlage merklich senken.

Deshalb empfiehlt sich bei Flachdächern eine regelmäßige Reinigung alle 1-2 Jahre. In ländlichen Regionen mit viel Vegetation oder in der Nähe von Agrarflächen kann sogar ein jährlicher Reinigungszyklus sinnvoll sein. Wichtig ist, die Verunreinigungen immer zeitnah zu entfernen, damit sie sich nicht dauerhaft auf den Solarmodulen festsetzen können.

Steile Dächer

Bei Photovoltaikanlagen auf steilen Dächern ist die natürliche Reinigung durch Regen in der Regel ausreichend. Aufgrund der steilen Neigung können Schmutzpartikel leichter abfließen und eine starke Verschmutzung tritt seltener auf.

Da Regenwasser auch in windgeschützten Bereichen wie Dachfirst oder -kehle abfließt, reicht die natürliche Reinigung meist aus. Verunreinigungen durch Pollen, Blütenstaub oder Vogelkot werden durch Niederschlag weggespült.

Eine zusätzliche Reinigung ist bei steilen Dächern daher nur selten nötig. In ländlichen Regionen mit hoher Schmutzbelastung kann gegebenenfalls alle paar Jahre eine Reinigung sinnvoll sein. Ansonsten ist der geringere Verschmutzungsgrad jedoch kein Grund für eine regelmäßige professionelle Reinigung.

Ländliche vs. städtische Lage

In ländlichen Regionen mit viel Landwirtschaft und naturnaher Umgebung sammelt sich in der Regel mehr Schmutz und Verschmutzungen auf den Solaranlagen an als in städtischen Gebieten. Die Luft enthält mehr Staub und Pollen. Zudem können Vogelkot oder Insekten für stärkere Verschmutzungen sorgen.

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In Städten ist die Luft aufgrund des geringeren Grünflächenanteils tendenziell sauberer. Allerdings können auch Ruß und Feinstaub aus dem Verkehr für Ablagerungen auf den Solarmodulen sorgen. Insgesamt ist der Verschmutzungsgrad in ländlichen Regionen aber höher, so dass eine regelmäßige Reinigung hier eher ratsam ist.

Eigenreinigung

Die Eigenreinigung einer Photovoltaikanlage sollte nur am Boden und mit äußerster Vorsicht erfolgen. Es besteht die Gefahr, vom Dach zu fallen, weshalb Arbeiten in großen Höhen Spezialisten überlassen werden sollten.

Wenn die Anlage gut zugänglich am Boden montiert ist, kann eine vorsichtige Reinigung mit Wasser und weichem Schwamm in Betracht gezogen werden. Dabei sollten die Solarmodule so wenig wie möglich berührt werden, um Kratzer zu vermeiden. Auch gilt es, keinen großen Druck auszuüben.

Bei der Verwendung von Reinigungsmitteln ist Vorsicht geboten. Viele handelsübliche Glasreiniger enthalten Alkohol oder andere Chemikalien, welche die Solarzellen beschädigen können. Besser geeignet sind spezielle PV-Reinigungsmittel auf Wasserbasis. Zudem sollte keinesfalls bei direkter Sonneneinstrahlung gereinigt werden, da die Zellen dann sehr heiß werden.

Nach der Reinigung muss das restliche Wasser vollständig abtrocknen, bevor die Anlage wieder in Betrieb genommen wird. Insgesamt ist die Eigenreinigung mit einigen Risiken verbunden, weshalb die Beauftragung eines Profis oft die bessere Wahl ist.

Professionelle Reinigung

Eine professionelle Reinigung der Photovoltaikanlage sollte Fachleuten überlassen werden, die über die nötige Ausrüstung und Erfahrung verfügen.

Die Kosten belaufen sich je nach Größe der Anlage und Verschmutzungsgrad auf 1-3 € pro m2. Eine komplette Reinigung sollte etwa alle 1-2 Jahre erfolgen.

Bei der professionellen Reinigung wird in der Regel folgendermaßen vorgegangen:

  • Der Bereich unter den Modulen wird mit Planen abgedeckt, um Verschmutzungen aufzufangen.

  • Die Module werden mit einem weichen Besen vorsichtig von losem Schmutz befreit.

  • Mit Hilfe eines Teleskopstabs werden die Module dann mit warmem Wasser oder mit speziellen Reinigungsmitteln abgespritzt.

  • Hartnäckiger Schmutz wie Vogelkot oder Algen werden mit Hilfe von weichen Schwämmen oder Tüchern manuell entfernt.

  • Nach der Reinigung sollte auf die volle Funktionsfähigkeit und Dichtheit der Anlage geachtet werden.

Die professionelle Reinigung hat den Vorteil, dass die Solarmodule gleichmäßig und gründlich gereinigt werden, ohne sie zu beschädigen. Die Arbeit sollte aber nur von geschultem Personal durchgeführt werden.

Reinigungsmittel

Bei der Reinigung von Photovoltaikanlagen sollten die Module und Gläser möglichst schonend behandelt werden. Aggressive Reinigungsmittel wie Scheuermilch können die Oberfläche der Solarzellen beschädigen.

Auch Hochdruckreiniger bergen das Risiko, Modulgläser zu zerkratzen oder gar zu zerstören. Die Garantieansprüche gegenüber dem Hersteller können dadurch erlöschen.

Am besten eignet sich klares Wasser zur Reinigung. Fettablösende Haushaltsmittel auf Citrusbasis sind ebenfalls geeignet. Wichtig ist, mit weichen Tüchern oder Bürsten zu arbeiten und nur leichten Druck auszuüben.

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Die Modulhersteller geben detaillierte Reinigungsempfehlungen für ihre Produkte heraus. Diese sollten vor einer Reinigung unbedingt beachtet werden, um Schäden durch falsche Reinigungsmittel oder -methoden zu vermeiden. Die Garantie und Leistung der Anlage kann dadurch erhalten werden.

Reinigungsintervall

Die Experten empfehlen, die Photovoltaikanlage etwa alle 1-2 Jahre zu reinigen, sofern eine starke Verschmutzung vorliegt. Bei geringer Verschmutzung kann der Intervall auch länger gewählt werden.

Wichtig ist, die Module regelmäßig auf Verunreinigungen zu kontrollieren. Sind diese deutlich sichtbar und mindern spürbar den Ertrag der Anlage, sollte eine Reinigung in Erwägung gezogen werden.

Verschmutzungen treten vor allem in ländlichen Regionen mit viel Staub- oder Schmutzeintrag auf. In Städten oder bei steilen Dachneigungen reinigt der Regen die Module oft ausreichend.

Bei flachen Dächern oder starker Verschmutzung ist eine regelmäßige Reinigung alle 1-2 Jahre in der Regel sinnvoll. So bleibt der Ertrag dauerhaft hoch. Die Kosten hierfür sind überschaubar.

Kosten

Die Kosten für die professionelle Reinigung einer Photovoltaikanlage liegen typischerweise zwischen 1 und 3 Euro pro Quadratmeter Reinigungsfläche. Sie variieren abhängig von der Größe der Anlage, dem Reinigungsaufwand und dem Anbieter.

Bei einer durchschnittlichen Anlagengröße von 20 Quadratmetern bedeutet das Reinigungskosten von etwa 20 bis 60 Euro. Die Reinigung wird in der Regel alle 1 bis 2 Jahre empfohlen, sodass jährliche Kosten zwischen 10 und 30 Euro anfallen.

Die Kosten relativieren sich, wenn man bedenkt, dass eine verschmutzte Anlage bis zu 20% weniger Ertrag bringen kann. Der Ertragsverlust durch Verschmutzung ist deutlich höher als die Kosten für die Reinigung. Aus diesem Grund lohnt sich die regelmäßige professionelle Reinigung in den meisten Fällen.

Fazit

Lohnt sich die regelmäßige Reinigung einer Photovoltaikanlage? Die Antwort hängt vor allem vom Verschmutzungsgrad ab. Bei starker Verschmutzung durch Luftpartikel, Pollen oder Vogelkot kann eine professionelle Reinigung alle 1-2 Jahre den Ertrag deutlich erhöhen.

Für leicht verschmutzte Anlagen oder solche mit steiler Neigung reicht hingegen oft die natürliche Selbstreinigung durch Regenwasser aus. Eine zusätzliche Reinigung ist dann nicht notwendig.

Die Kosten sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Mit 1-3 € pro m2 und Reinigung fallen schnell einige Hundert Euro an. Dieser Aufwand muss sich durch einen höheren Ertrag rechtfertigen.

Als Faustregel gilt: Je flacher die Neigung und je stärker die Verschmutzung, desto eher lohnt sich eine regelmäßige professionelle Reinigung der Photovoltaikanlage. Ansonsten kann man getrost auf die kostenlose Selbstreinigung durch Regen setzen.

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Gründer von Balkonkraftwerk800W. Seit 2019 spezialisiere ich mich auf das Verfassen zahlreicher Solar-PV-Testberichte, PV-Produktvergleiche und Balkonkraftwerk-Ratgeber. Ich behalte stets eine objektive und unabhängige Perspektive bei.

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