Die Kosten einer PV-Anlage: Mit diesen Werten sollten sie rechnen

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By James

Angesichts steigender Energiepreise und des Klimawandels rückt die Solarenergie immer stärker in den Fokus. Eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach kann eine attraktive Option sein, um die Stromkosten zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Allerdings stellt sich vielen die Frage, was eine PV-Anlage eigentlich kostet.

Dieser Artikel gibt einen detaillierten Überblick über die Kosten der wichtigsten Komponenten einer Photovoltaikanlage. Dazu gehören die Solarmodule, der Wechselrichter, der Speicher, das Montagematerial sowie die Installation. Am Ende wird auf Basis dieser Faktoren eine grobe Kostenschätzung für eine beispielhafte 10 kWp Anlage vorgenommen. So erhalten Interessierte einen guten Eindruck, mit welchen Investitionen sie für eine eigene Solaranlage rechnen müssen.

Modulkosten

Die Kosten für Photovoltaik-Module sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. Der größte Produzent von Solarzellen und -modulen ist China. Durch Skaleneffekte und eine hohe Automatisierung der Fertigung konnten die Preise stark reduziert werden. Derzeit liegen die Modulpreise bei durchschnittlich ca. 400 Euro pro Kilowattpeak (kWp).

Für eine übliche Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 10 kWp müssen daher rund 4000 Euro für die Solarmodule eingeplant werden. Mit weiteren Kostensenkungen ist in den kommenden Jahren zu rechnen, da die Produktionskapazitäten und Effizienz der Module noch gesteigert werden können.

Speicherkosten

Ein Batteriespeicher kann die Stromkosten einer Photovoltaikanlage um bis zu 80% senken. Der Speicher ermöglicht es, den selbst produzierten Solarstrom zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen, wenn keine Sonne scheint.

Die Preise für Lithium-Ionen-Speicher sollten idealerweise unter 300 Euro pro kWh Speicherkapazität liegen. Aktuell bewegen sich die Kosten allerdings noch deutlich höher bei rund 1200 Euro pro kWh.

Für eine 10 kWp Solaranlage empfiehlt sich in der Regel ein Speicher mit 10 kWh Kapazität. Bei einem Preis von 1200 Euro pro kWh würde ein solcher Speicher derzeit rund 10.000 Euro kosten. Durch die kontinuierlich sinkenden Preise ist aber in den kommenden Jahren mit deutlich niedrigeren Anschaffungskosten zu rechnen.

Ein Batteriespeicher lohnt sich in den meisten Fällen aufgrund der Einsparpotenziale beim Strombezug. Die Amortisationszeit liegt oft zwischen 5 bis 10 Jahren.

Wechselrichter

Der Wechselrichter ist eine der wichtigsten Komponenten einer Photovoltaikanlage. Seine Aufgabe ist es, den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln. Nur so kann der Solarstrom in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Bei einer Anlage mit einer Leistung von 10 kWp liegen die Kosten für einen Wechselrichter bei rund 3000 Euro. Daher kann man von einem Richtwert von etwa 300 Euro pro kWp ausgehen. Entscheidend für die Auswahl des Wechselrichters ist, dass seine Leistung gut zur Anlagengröße passt. Er sollte idealerweise nicht zu groß oder zu klein dimensioniert sein. Wichtig sind außerdem eine hohe Effizienz sowie eine lange Lebensdauer des Wechselrichters.

Montagematerial

Für eine stabile Photovoltaikanlage ist eine solide Unterkonstruktion erforderlich. Diese hält die Module sicher auf dem Dach und sorgt für die nötige Aerodynamik.

Daneben fallen Kosten für die Verkabelung zwischen den Modulen sowie die Durchführungen ins Haus an. Auch Blitzschutz und Erdung müssen berücksichtigt werden.

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Insgesamt sollte man für eine 10 kWp Anlage etwa 4000 Euro für das Montagematerial einplanen. Mit einfachen Unterkonstruktionen aus Aluminium können die Kosten niedriger ausfallen, allerdings auf Kosten der Haltbarkeit. Eine massive Stahl- oder Edelstahlunterkonstruktion ist empfehlenswert.

Bei der Verkabelung sollte man keine Abstriche machen und hochwertige Solarleitungen und Steckverbinder einsetzen. Billige Kabel altern schneller und können zu Leistungseinbußen und Ausfällen führen.

Installationskosten

Die Installationskosten für eine Photovoltaikanlage hängen stark vom Einzelfall ab. Als grober Richtwert kann man von 150-220 Euro pro kWp ausgehen. Bei einer 10 kWp Anlage liegen die Installationskosten also typischerweise bei rund 2200 Euro.

Diese Kosten beinhalten die fachgerechte Montage und Installation der PV-Anlage. Dazu gehören Arbeiten wie die Befestigung der Unterkonstruktion, die Verkabelung, das Setzen von Kabeldurchführungen und mehr. Da bei der Installation auf dem Dach gearbeitet werden muss, sind hier auch Kosten für die nötigen Sicherheitsvorkehrungen enthalten.

Die Installationskosten variieren je nach Aufwand. Bei einem einfachen Satteldach ohne Beschattung lassen sich PV-Module meist schnell und einfach montieren. Kompliziertere Dachformen, Vordächer oder Gauben können den Installationsaufwand und damit die Kosten erhöhen. Auch die Entfernung und Erreichbarkeit des Gebäudes spielen eine Rolle.

Bei der Angebotseinholung sollte man daher auf eine detaillierte und transparente Kostenaufstellung achten. Seriöse Anbieter listen alle Leistungen auf und erläutern den geplanten Installationsaufwand. So lassen sich unerwartete Zusatzkosten vermeiden.

Gesamtkosten

Die Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage können stark variieren, je nach Größe der Anlage, gewählten Komponenten und baulichen Gegebenheiten. Als grobe Richtwerte für eine 10 kWp Anlage inklusive 10 kWh Speicher kann man von Kosten von rund 25.000 Euro ausgehen. Allerdings ist hier eine große Streuung nach oben und unten möglich.

Folgende Faktoren beeinflussen die Gesamtkosten:

  • Größe der Anlage: Je mehr kWp installiert werden, desto höher die Kosten. Allerdings verringern sich die Kosten pro kWp mit zunehmender Anlagengröße.

  • Komponentenauswahl: Hochwertige und effiziente Module, Wechselrichter und Speicher sind in der Anschaffung teurer, amortisieren sich aber langfristig durch eine höhere Energieausbeute.

  • Bauliche Gegebenheiten: Kosten für Unterkonstruktion, Verkabelung, Blitzschutz etc. hängen stark vom Gebäude ab. Bei aufwendigen Montagen steigen die Kosten.

  • Installationsaufwand: Komplizierte Montage auf dem Dach oder bauliche Anpassungen verteuern die Installation.

Eine genaue Kalkulation vorab ist daher wichtig. Die Gesamtkosten können bei vergleichbaren Anlagengrößen um mehrere tausend Euro differieren. Mit guter Planung lassen sich die Kosten aber optimieren.

Amortisation

Die Amortisationszeit für eine Photovoltaikanlage hängt von verschiedenen Faktoren ab. In den meisten Fällen liegt sie allerdings zwischen 10 und 15 Jahren.

Die Amortisation ist dabei maßgeblich von der Höhe der Einspeisevergütung für den erzeugten Solarstrom abhängig. Je höher die Vergütung, desto schneller hat sich die Investition in die PV-Anlage bezahlt gemacht. In Deutschland liegt die Einspeisevergütung derzeit bei ca. 12 Cent pro Kilowattstunde. Bei diesem Tarif beträgt die Amortisationsdauer in der Regel 10 bis 12 Jahre.

Weitere Einflussfaktoren sind natürlich auch die Investitionskosten für die Solaranlage sowie der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms. Je mehr Solarstrom selbst genutzt und nicht eingespeist wird, desto größer ist die Ersparnis bei den Stromkosten. Auch Fördermaßnahmen können die Amortisationsdauer verkürzen.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass sich eine PV-Anlage bei den aktuellen Rahmenbedingungen finanziell lohnt. Die meisten Anlagen haben sich nach 10 bis 15 Jahren komplett amortisiert und erzeugen dann weitere 10 bis 20 Jahre lang kostenlosen Solarstrom.

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Fördermöglichkeiten

Die Installation einer Photovoltaikanlage kann durch verschiedene Förderprogramme unterstützt werden. Die wichtigsten Fördermöglichkeiten sind:

KfW-Förderung

Über die KfW-Bankengruppe gibt es zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse für Photovoltaikanlagen. Gefördert werden sowohl Anlagen auf Einfamilienhäusern als auch auf Mehrfamilienhäusern. Die Förderung ist an bestimmte Anforderungen geknüpft, wie beispielsweise eine Leistung von mindestens 2 kWp.

BAFA-Zuschüsse

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet attraktive Zuschüsse beim Kauf einer PV-Anlage. Gefördert werden sowohl Anlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern als auch auf Nichtwohngebäuden. Die Zuschüsse betragen bis zu 25 % der Investitionskosten.

Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung ist ein wichtiger Faktor bei der Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage. Sie regelt den Preis, den Betreiber für die Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Netz erhalten.

Die Vergütungssätze wurden in den letzten Jahren schrittweise gesenkt. Aktuell liegt die Einspeisevergütung für Anlagen bis 10 kWp bei 8,5 Cent pro kWh, für Anlagen bis 40 kWp bei 8,4 Cent pro kWh.

Trotz der Absenkung kann die Einspeisevergütung einen relevanten Anteil der Solarstromerträge ausmachen. Bei einer 10 kWp Anlage lassen sich so jährliche Erlöse von 700 bis 1000 Euro durch die EEG-Vergütung erzielen.

Die Einspeisevergütung wird für einen Zeitraum von 20 Jahren gezahlt und bleibt in dieser Zeit konstant. Sie lohnt sich daher nach wie vor, auch wenn die Stromgestehungskosten einer Solaranlage mittlerweile niedriger sind als die Vergütungssätze. Insgesamt ist die Einspeisevergütung ein wichtiger Baustein für die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage.

Lebensdauer

Die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage wird maßgeblich von der Haltbarkeit der verbauten Komponenten bestimmt. Die Hersteller von Photovoltaik-Modulen geben in der Regel eine Produktgarantie von 25 Jahren. Das bedeutet, dass die Module mindestens 25 Jahre lang eine bestimmte Mindestleistung erbringen sollen, oft 80% der ursprünglichen Nennleistung.

Allerdings ist die technische Nutzungsdauer von Solarmodulen in der Praxis oft länger als die Garantiezeit. Gute Qualitätsmodule können durchaus 30 bis 35 Jahre und länger Strom erzeugen.

Für die Gesamtanlage wird eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren angesetzt. Mit guter Wartung und Instandhaltung ist auch ein längerer Betrieb möglich. Nach Ablauf der technischen Nutzungsdauer lässt die Energieausbeute langsam nach und eine Erneuerung der Anlagenkomponenten ist ratsam.

Mieternutzung

Eine Photovoltaikanlage lohnt sich auch für Mieter. Es gibt zwei Möglichkeiten:

Über Balkonmodule

  • Kleine Module, die am Balkongeländer befestigt werden
  • Liefern Strom für den Eigenverbrauch in der Wohnung
  • Kosten ab ca. 500 Euro
  • Einfache Installation, kein Vermieter-Einverständnis nötig

Contracting

  • PV-Anlage wird von Contracting-Unternehmen installiert und betrieben
  • Mieter beziehen günstigen Solarstrom
  • Contracting-Firma kümmert sich um Wartung und Instandhaltung
  • Vermieter muss zustimmen
  • Mieter sparen durch günstigen Strompreis

Dacheignung

Damit eine Photovoltaikanlage effizient arbeiten kann, muss das Dach bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Ausrichtung

Die Ausrichtung des Daches spielt eine große Rolle. Ideal ist eine Südausrichtung, da so die meiste Sonneneinstrahlung genutzt werden kann. Abweichungen von Süden um bis zu 30° sind in der Regel unproblematisch. Bei Ost- oder Westausrichtung liefert die Anlage deutlich weniger Ertrag.

Verschattung

Eine Verschattung durch Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse kann die Energieausbeute der PV-Anlage stark reduzieren. Daher sollte das Dach möglichst verschattungsfrei sein. Kleine Verschattungen sind meist unkritisch, größere Verschattungen sollten jedoch vermieden werden.

Dachneigung

Die optimale Dachneigung ist abhängig von der geographischen Breite des Standortes. In Deutschland liegt sie idealerweise zwischen 30° und 40°. Flachdächer können mit einer Aufständerung versehen werden. Steildächer mit mehr als 60° Neigung bringen kaum Vorteile.

Fazit

Eine Photovoltaikanlage ist für viele Hausbesitzer eine attraktive Investition, um die eigenen Stromkosten zu senken und umweltfreundlichen Solarstrom zu erzeugen. Allerdings ist es wichtig, die Kosten im individuellen Fall genau zu kalkulieren.

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Die Beispielrechnung für eine 10 kWp Anlage mit Speicher zeigt, dass schnell Kosten von 20.000 bis 30.000 Euro entstehen können. Die tatsächlichen Kosten hängen von vielen Faktoren wie der Anlagengröße, den Komponenten und der Montage ab. Jeder Fall ist anders.

Trotz der hohen Anfangsinvestition rechnet sich eine Solaranlage in den meisten Fällen innerhalb weniger Jahre. Durch die Einspeisevergütung und die Einsparung beim Strombezug aus dem Netz ist in der Regel eine Amortisation innerhalb von 10 bis 15 Jahren möglich.

Wer den Schritt in die Solarenergie plant, sollte unbedingt mehrere Angebote einholen und die Wirtschaftlichkeit für die konkrete Situation durchrechnen lassen. Bei sinnvoller Auslegung und guter Planung ist eine PV-Anlage aber in den meisten Fällen eine lohnende Investition.

FAQ

Wie hoch ist die Einspeisevergütung für Solarstrom?

Die Einspeisevergütung für Solarstrom hängt vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage ab. Für Anlagen, die ab 2021 in Betrieb genommen werden, gilt eine Einspeisevergütung von 6,5 Cent pro Kilowattstunde. Diese Vergütung wird für einen Zeitraum von 20 Jahren gezahlt.

Für ältere Anlagen gelten höhere Vergütungssätze. So erhalten Anlagen, die in den Jahren 2010 bis 2011 in Betrieb genommen wurden, zwischen 28,5 und 29,5 Cent pro Kilowattstunde. Je älter die Anlage, desto höher fällt die Einspeisevergütung aus.

Welche Fördermöglichkeiten für PV-Anlagen gibt es?

Für die Installation von Photovoltaikanlagen können verschiedene Förderprogramme von Bund und Ländern in Anspruch genommen werden. Dazu gehören z.B. zinsgünstige Kredite oder Investitionszuschüsse.

Wichtig ist auch die Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Betreiber von PV-Anlagen erhalten eine feste Einspeisevergütung für den ins Netz eingespeisten Solarstrom.

Weitere Fördermöglichkeiten bieten manche Kommunen und Energieversorger. Hier lohnt sich eine Nachfrage vor Ort.

Wie lange ist die Lebensdauer einer Solaranlage?

Die Lebensdauer einer gut geplanten und installierten Photovoltaikanlage beträgt ca. 30 Jahre. Die Solarmodule selbst sind in der Regel für eine Nutzungsdauer von 20 bis 25 Jahren ausgelegt.

Mit einem Wechsel der Module kann die Lebensdauer einer Anlage also verlängert werden. Auch die verwendeten Wechselrichter sollten nach 10 bis 15 Jahren ausgetauscht werden.

Lohnt sich eine PV-Anlage auch zur Miete?

Ja, auch für Mieter kann sich eine PV-Anlage lohnen. Wichtig ist hier die Zustimmung des Vermieters. Er muss einer Installation auf dem Dach zustimmen. Der Mieter schließt dann einen eigenen Stromliefervertrag ab.

Vorteil für Mieter: Sie senken ihre Stromkosten durch den selbst erzeugten Solarstrom. Mit einem Stromspeicher kann der Eigenverbrauch weiter erhöht werden.

Nachteil: Bei einem Umzug muss die Anlage zurückgelassen werden. Die Investition amortisiert sich also nur bei längerer Mietdauer.

Welche Voraussetzungen muss mein Dach für eine PV-Anlage erfüllen?

Für den Bau einer Solaranlage eignen sich geneigte Dächer mit einer Neigung zwischen 30 und 45 Grad am besten. Die Himmelsausrichtung sollte möglichst gen Süden zeigen. Allerdings sind auch Ost-West-Ausrichtungen mit etwas Ertragseinbußen möglich.

Das Dach muss zudem die zusätzliche Last der Module tragen können. Hier sollte die Statik geprüft werden. Auch Schornsteine oder Gauben können die Installation behindern. Idealerweise ist das Dach frei von Verschattungen durch Bäume oder Nachbargebäude.

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Gründer von Balkonkraftwerk800W. Seit 2019 spezialisiere ich mich auf das Verfassen zahlreicher Solar-PV-Testberichte, PV-Produktvergleiche und Balkonkraftwerk-Ratgeber. Ich behalte stets eine objektive und unabhängige Perspektive bei.

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