Wärmepumpen 2024: Ihr Leitfaden zu aktuellen Förderungen

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By James

Die Energiewende ist in vollem Gange. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen fossile Brennstoffe zur Gebäudeheizung durch erneuerbare Alternativen ersetzt werden. Eine Schlüsseltechnologie für die Wärmewende in den eigenen vier Wänden sind Wärmepumpen.

Wärmepumpen nutzen Umweltenergie aus der Luft, dem Erdreich oder Grundwasser und wandeln diese in nutzbare Wärme für Heizung und Warmwasser um. Der Vorteil: Im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen wird der Großteil der benötigten Energie klimafreundlich aus der Umwelt bezogen, nicht aus endlichen Ressourcen.

Damit sind Wärmepumpen eine der effizientesten und umweltfreundlichsten Heizungsalternativen. Laut Studien könnte fast die Hälfte des deutschen Wärmebedarfs durch Wärmepumpen gedeckt werden. Ihr Ausbau ist daher essenziell, um die Energiewende voranzubringen und die Klimaziele zu erreichen.

Funktionsweise von Wärmepumpen

Wärmepumpen nutzen thermodynamische Prozesse, um Wärmeenergie aus der Umwelt zu gewinnen und auf ein höheres Temperaturniveau zu bringen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizungen erzeugen sie die Wärme nicht durch Verbrennung, sondern durch Umwandlung vorhandener Energie.

Die Energiequellen für Wärmepumpen sind Luft, Wasser oder Erdwärme. Mittels eines Kältekreislaufs wird die Wärme angesaugt, verdichtet, auf ein höheres Niveau gebracht und dann zum Heizen genutzt. Besonders effizient arbeiten Wärmepumpen, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Heizsystem gering ist.

Je nach Energiequelle unterscheidet man zwischen Luft-Wasser-Wärmepumpen, die die Außenluft nutzen, Erdwärmepumpen, die Erdwärme über Flächenkollektoren oder Erdsonden gewinnen, und Wasser-Wasser-Wärmepumpen, die Energie aus Grundwasser, Seen oder Flüssen beziehen.

Kosten

Die Anschaffung einer Wärmepumpe ist eine größere Investition. Die Kosten setzen sich aus der Wärmepumpe selbst und der fachgerechten Installation zusammen. Je nach Größe der Anlage und benötigter Heizleistung müssen zwischen 10.000 und 36.000 Euro eingeplant werden.

Die Wärmepumpe an sich schlägt mit 5.000 bis 15.000 Euro zu Buche. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind am günstigsten, Erdwärmepumpen am teuersten. Dazu kommen Installationskosten von 5.000 bis 20.000 Euro, abhängig von den baulichen Gegebenheiten. Der Einbau muss von einem Fachbetrieb ausgeführt werden. Auch der Austausch von Heizkörpern kann notwendig sein.

Insgesamt sollte man also mit einer Investition von mindestens 10.000 Euro rechnen. Bei großen Objekten und aufwendiger Installation können auch bis zu 36.000 Euro zusammenkommen. Die laufenden Betriebskosten sind dann jedoch deutlich niedriger als bei Öl- oder Gasheizungen.

CO2-Einsparung durch Wärmepumpen

Der Betrieb einer Wärmepumpe kann im Vergleich zu einer Öl- oder Gasheizung den CO2-Ausstoß deutlich senken. Durchschnittlich lassen sich mit einer Wärmepumpe bis zu 4,6 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Dies liegt daran, dass Wärmepumpen einen Großteil der benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen wie Luft, Wasser oder Erdwärme gewinnen. Nur für den Betrieb der Pumpe selbst wird Strom benötigt. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen ist die CO2-Bilanz bei Strom deutlich besser.

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Je nach Alter und Effizienz der alten Heizungsanlage können mit einem Umstieg auf eine Wärmepumpe sogar bis zu 5 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Dies entspricht etwa dem Ausstoß eines Mittelklassewagens, der 20.000 km im Jahr fährt.

Wärmepumpen leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Reduktion der CO2-Emissionen von Gebäuden. Ihr verstärkter Einsatz ist ein Schlüsselfaktor auf dem Weg zur Klimaneutralität im Gebäudesektor.

BAFA Förderung: Bis zu 40% Zuschuss möglich

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet attraktive Zuschüsse für den Einbau von Wärmepumpen. Der Basis-Zuschuss beträgt 25% der Investitionskosten. Installiert man eine Wärmepumpe als Ersatz für eine alte Öl- oder Gasheizung gibt es einen Bonus von 10%. Eine weitere Erhöhung um 5% ist möglich, wenn man neue Energiequellen erschließt oder natürliche Kältemittel nutzt.

Insgesamt lassen sich so Zuschüsse von bis zu 40% der Kosten erhalten. Bei Investitionskosten von beispielsweise 60.000 Euro wären das 24.000 Euro Förderung. Dies senkt die finanzielle Hürde für die Wärmepumpen-Anschaffung deutlich.

Voraussetzungen für BAFA Förderung

Um die Förderung der BAFA für eine Wärmepumpe zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Mindesteffizienz der Wärmepumpe: Gefördert werden nur Wärmepumpen mit einer Arbeitszahl von mindestens 2,7. Die Arbeitszahl gibt an, wie viel Wärmeenergie pro eingesetzter Einheit Antriebsenergie erzeugt wird. Je höher die Arbeitszahl, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

  • Mindestflächenabdeckung: Die Wärmepumpe muss mindestens 65% der beheizten Wohnfläche mit Wärme versorgen. Dies stellt sicher, dass die Wärmepumpe auch wirklich als primäre Heizung genutzt wird.

  • Fachgerechte Installation: Die Wärmepumpe muss von einem Fachbetrieb installiert und in Betrieb genommen werden. Nur dann ist die Förderfähigkeit gegeben.

Diese Voraussetzungen stellen sicher, dass nur effiziente Wärmepumpen gefördert werden, die auch tatsächlich eine alte Öl- oder Gasheizung ersetzen und damit einen Beitrag zur Energiewende leisten. Die Details zu den Anforderungen sind in den Förderrichtlinien der BAFA nachzulesen.

Antrag

Der Antrag für die BAFA-Förderung sollte möglichst vor der Installation der Wärmepumpenanlage gestellt werden. Dies ist über das Online-Portal easy-online der BAFA möglich.

Wichtig ist, dass mit der Installation erst nach Antragstellung begonnen wird. Ansonsten besteht kein Anspruch mehr auf die Fördergelder. Der Zuschuss beträgt maximal 60.000 € pro Antrag. Dieser Maximalbetrag bezieht sich auf die Gesamtkosten für die Wärmepumpe inklusive Installation und weiterer damit zusammenhängender Umbaumaßnahmen.

KfW Förderung für Neubauten

Die KfW bietet im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms zinsgünstige Kredite speziell für den Neubau von Effizienzhäusern an. Voraussetzung ist, dass die Immobilie einen sehr geringen Primärenergiebedarf von maximal 55 kWh/(m2a) aufweist.

Je nach Effizienzhaus-Standard gibt es unterschiedlich hohe Tilgungszuschüsse:

  • Effizienzhaus 40: 10% Tilgungszuschuss
  • Effizienzhaus 40 EE: 15% Tilgungszuschuss
  • Effizienzhaus 40+: 20% Tilgungszuschuss
  • Effizienzhaus 55: 5% Tilgungszuschuss
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Der Tilgungszuschuss mindert die monatliche Kreditbelastung. Zudem sind die Darlehenszinsen niedrig. Die KfW empfiehlt, die Förderung möglichst früh in der Bauplanung zu beantragen.

Steuerbonus

Mit der Steuererklärung lassen sich 20% der energetischen Sanierungskosten über 3 Jahre verteilt steuermindernd geltend machen. Das bedeutet, dass pro Jahr 7% der Investitionskosten in der Steuererklärung als Handwerkerleistung angegeben werden können.

Beispiel: Bei Sanierungskosten von 30.000€ können über 3 Jahre verteilt 20% davon, also 6.000€, von der Steuerschuld abgezogen werden. Im ersten Jahr wären das 2.100€, im zweiten Jahr 2.100€ und im dritten Jahr 1.800€.

Dieser Steuerbonus für energetische Sanierungsmaßnahmen lohnt sich besonders für Eigenheimbesitzer mit hohem Einkommensteuersatz. Er gilt auch rückwirkend für Sanierungen ab 2020. Wichtig ist, dass man die Rechnungen der Sanierung 7 Jahre lang aufbewahrt, um den Steuerabzug belegen zu können.

Länderförderung

Viele Bundesländer haben eigene Förderprogramme für den Einbau von Wärmepumpen aufgelegt. Diese regionalen Förderungen können zusätzlich zu den Bundesförderungen beantragt werden.

Besonders interessant sind die Programme in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Bayern unterstützt den Umstieg auf erneuerbare Wärme durch das 10.000-Häuser-Programm mit Zuschüssen von bis zu 10.000 Euro pro Objekt. In Baden-Württemberg gibt es über das Programm “Klimaschutz mit System” einen Investitionszuschuss von bis zu 30 Prozent. Und Nordrhein-Westfalen hat die “Effizienzhaus NRW Förderung” aufgelegt, die ebenfalls Zuschüsse von bis zu 35 Prozent vorsieht.

Bevor man eine Wärmepumpe anschafft, sollte man sich also über die regionalen Fördermöglichkeiten informieren. Mitunter lassen sich durch die Kombination aus Bundes- und Landesförderung die Kosten für die Wärmepumpe um über 50 Prozent senken. Die Energieagenturen und Verbraucherzentralen der Länder beraten zu passenden Programmen.

Wirtschaftlichkeit

Um abzuschätzen, ob sich der Einbau einer Wärmepumpe finanziell lohnt, gibt es eine einfache Faustformel: Man teilt den Strompreis durch den Preis für die bisher genutzte Energiequelle (z.B. Heizöl oder Erdgas). Das Ergebnis ist die sogenannte Arbeitszahl.

Liegt die Arbeitszahl der Wärmepumpe über dem errechneten Quotienten, arbeitet sie effizienter als die bisherige Heizung. Ein Beispiel:

  • Strompreis: 30 Cent pro kWh
  • Gaspreis: 6 Cent pro kWh

30 Cent / 6 Cent = 5

Eine Wärmepumpe mit einer Arbeitszahl von 3 wäre in diesem Fall nicht wirtschaftlich. Ab einer Arbeitszahl von 5 oder höher lohnt sich der Einbau hingegen.

Je höher die Energiepreise steigen, desto eher rechnet sich eine Wärmepumpe. Die Faustformel gibt eine grobe Einschätzung, ob sich eine genauere Berechnung lohnt. Für eine fundierte Wirtschaftlichkeitsanalyse sollte man Experten hinzuziehen.

Antrag BAFA

Der Antrag für die BAFA-Förderung muss vor der Installation der Wärmepumpenanlage über das Portal easy-online gestellt werden.

Auf der Website der BAFA findet man den Zugang zum Portal sowie alle notwendigen Informationen und Formulare.

Wichtig ist, dass man sich zunächst registriert und einen Antrag erstellt. Dafür benötigt man einige Basisinformationen wie die geplante Anlage und deren Kosten.

Im Antrag gibt man an, ob man die Basis-Förderung oder eine der erhöhten Fördersätze beantragt. Nach der Antragstellung erhält man eine Bestätigung.

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Erst nach Erhalt der Bestätigung sollte die Wärmepumpenanlage in Auftrag gegeben und installiert werden. Nach Abschluss der Maßnahme reicht man die Rechnung ein, woraufhin die bewilligte Fördersumme ausgezahlt wird.

Der gesamte Prozess läuft digital über das Portal easy-online ab. Dadurch können die BAFA-Förderungen mit relativ geringem Aufwand beantragt werden.

Höhe der Förderung

Die Höhe der Förderung hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich gibt es einen Basis-Zuschuss von 25% der Investitionskosten. Dieser kann durch weitere Boni erhöht werden:

  • +10% Tauschprämie beim Austausch einer alten Heizungsanlage
  • +5% Innovationsbonus bei Erschließung neuer Wärmequellen oder Nutzung natürlicher Kältemittel

Beispielrechnung:

  • Anschaffungskosten für Wärmepumpe: 30.000 €
  • Tausch einer alten Ölheizung
  • Erschließung Erdwärme

Basis-Zuschuss: 25% von 30.000 € = 7.500 €

  • Tauschprämie: 10% von 30.000 € = 3.000 €

  • Innovationsbonus: 5% von 30.000 € = 1.500 €

Gesamtförderung = 7.500 € + 3.000 € + 1.500 € = 12.000 €

Bei Investitionskosten von 30.000 € beträgt die Förderquote somit 40%.

Fazit: Die Vorteile von Wärmepumpenförderung

Die Anschaffung einer Wärmepumpe ist eine lohnende Investition in die Zukunft, auch wenn die Kosten zunächst hoch erscheinen. Durch die Nutzung von Umweltenergie aus Luft, Wasser oder Erde lassen sich im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas jährlich mehrere Tonnen CO2 einsparen.

Die verfügbaren Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene sowie steuerliche Vergünstigungen machen Wärmepumpen auch finanziell attraktiv. Mit den Zuschüssen der BAFA lassen sich bis zu 40% der Kosten einsparen. Über die KfW gibt es zinsgünstige Kredite. Durch die Kombination mehrerer Fördermöglichkeiten sinkt die Anfangsinvestition deutlich.

Langfristig rechnet sich eine Wärmepumpe durch die geringeren Betriebskosten. Die Unabhängigkeit von schwankenden Öl- und Gaspreisen schafft Planungssicherheit. Mit dem Umstieg auf dieses zukunftsfähige Heizsystem investiert man in den Klimaschutz und in die eigene Energiesouveränität.

Häufige Fragen

Wie berechnet man, ob sich eine Wärmepumpe lohnt?

Eine Faustregel besagt, dass sich eine Wärmepumpe lohnt, wenn folgende Rechnung aufgeht:

Strompreis / Gas- bzw. Heizölpreis = Arbeitszahl der Wärmepumpe

Beispiel: Bei einem Strompreis von 0,30 €/kWh und einem Gaspreis von 0,06 €/kWh wäre eine Wärmepumpe mit einer Arbeitszahl von 5 (0,30/0,06=5) wirtschaftlich.

Wo beantragt man BAFA-Förderungen für Wärmepumpen?

BAFA-Förderungen für Wärmepumpen werden über das Antragsportal easy-online beantragt. Wichtig ist, den Antrag vor der Installation der Wärmepumpenanlage zu stellen. Nur so ist sichergestellt, dass die beantragte Maßnahme förderfähig ist.

Wie hoch sind die BAFA-Zuschüsse für Wärmepumpen?

Die Höhe der BAFA-Förderung beträgt bis zu 40% der Investitionskosten. Bei Anschaffungskosten einer Wärmepumpenanlage in Höhe von 60.000 Euro wären das beispielsweise 40% von 60.000 Euro, also 24.000 Euro Förderung. Der Maximalbetrag liegt bei 60.000 Euro pro Objekt.

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Gründer von Balkonkraftwerk800W. Seit 2019 spezialisiere ich mich auf das Verfassen zahlreicher Solar-PV-Testberichte, PV-Produktvergleiche und Balkonkraftwerk-Ratgeber. Ich behalte stets eine objektive und unabhängige Perspektive bei.

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