Was sind WLAN-Steckdosen?
WLAN-Steckdosen sind smarte Zwischenstecker, die zwischen der Steckdose und dem elektrischen Gerät eingesetzt werden. Sie ermöglichen die Fernsteuerung der angeschlossenen Geräte über eine WLAN-Verbindung. Mit einer App auf dem Smartphone oder Tablet können Nutzer die Steckdose ein- und ausschalten, unabhängig davon, ob sie sich zu Hause oder unterwegs befinden.
Die Kommunikation zwischen der WLAN-Steckdose und der App erfolgt über das lokale WLAN-Netz auf der 2,4-Gigahertz-Frequenz. Viele Modelle bieten auch eine Anbindung an Smart-Home-Systeme wie Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple HomeKit, sodass die Steckdosen per Sprachbefehl gesteuert werden können.
Zusätzlich zur Fernsteuerung können einige WLAN-Steckdosen den Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte messen und in der App anzeigen. Diese Funktion hilft dabei, den Energieverbrauch im Haushalt besser zu überwachen und Einsparpotenziale zu erkennen.
Vorteile von WLAN-Steckdosen
Eine WLAN-Steckdose bietet zahlreiche Vorteile für die Verwendung im Smart Home. Einer der Hauptvorteile ist die Fernsteuerbarkeit. Mit einer WLAN-Steckdose können Sie angeschlossene Geräte bequem über eine App auf Ihrem Smartphone oder Tablet steuern – egal ob Sie zu Hause oder unterwegs sind. Sie können Geräte ein- und ausschalten, Zeitpläne erstellen und den Energieverbrauch überwachen.
Ein weiterer Vorteil ist die einfache Integration in bestehende Smart-Home-Systeme. Die meisten WLAN-Steckdosen sind mit gängigen Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple Siri kompatibel, sodass Sie Ihre Geräte auch per Sprachbefehl steuern können.
Darüber hinaus bieten viele WLAN-Steckdosen die Möglichkeit, den Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte zu messen und zu analysieren. So können Sie Ihren Energieverbrauch im Blick behalten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Einsparung ergreifen.
Nicht zuletzt sind WLAN-Steckdosen in der Regel einfach zu installieren und zu bedienen. Sie müssen lediglich die Steckdose mit dem WLAN-Netzwerk verbinden und die entsprechende App auf Ihrem Mobilgerät installieren.
Testsieger: myStrom WiFi Switch
Der myStrom WiFi Switch hat im Test überzeugt und sichert sich den Testsieg. Dieses Modell zeichnet sich durch eine präzise Verbrauchsmessung aus und unterscheidet sogar zwischen Stromverbrauch und Einspeisung. Diese Funktion ist besonders nützlich für Nutzer, die eine Steckdosen-Solaranlage betreiben. Die App bietet eine übersichtliche Darstellung der Daten und lässt sich dank WPS-Funktion kinderleicht einrichten. Zudem gefällt die separate Aufschlüsselung der Solar-Daten in der Anwendung. Einziger Wermutstropfen: Der Stecker ist nicht für den Außeneinsatz geeignet, da er über keine wasserdichte Abdeckung verfügt.
Preis-Leistungs-Sieger: TP-Link Tapo P110
Der TP-Link Tapo P110 ist eine kostengünstige WLAN-Steckdose, die trotz des günstigen Preises überzeugende Leistungen bietet. Mit einem Preis von nur 15 Euro zum Testzeitpunkt ist er eine erschwingliche Option für alle, die ihre ersten Schritte in die Smart-Home-Welt wagen möchten.
Doch der Tapo P110 ist mehr als nur ein günstiger Einstieg. Er verfügt über beeindruckende Funktionen, die ihn zu einer soliden Wahl machen. Mit einer Belastbarkeit von 3680 Watt kann er problemlos die meisten Haushaltsgeräte versorgen, ohne überlastet zu werden.
Die Einrichtung über die Hersteller-App gestaltet sich relativ einfach, und das Fernsteuern gelingt nicht nur über die App selbst, sondern auch mit Smart-Home-Diensten wie Google Home und Amazon Alexa. So können Sie Ihre Geräte bequem per Sprachbefehl steuern.
Eine besonders nützliche Funktion des Tapo P110 ist die Verbrauchsmessung. Mit einer Genauigkeit von bis zu 85 Prozent gibt er Ihnen einen präzisen Überblick über den Stromverbrauch Ihrer angeschlossenen Geräte. Die Daten werden in der App übersichtlich mit Grafiken dargestellt, sodass Sie den Verbrauch einfach nachverfolgen können.
Insgesamt bietet der TP-Link Tapo P110 ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist eine solide Wahl für alle, die eine zuverlässige und kostengünstige WLAN-Steckdose suchen.
Testmethodik für WLAN-Steckdosen
Jede WLAN-Steckdose durchläuft denselben umfassenden Testprozess wie andere smarte Steckdosen – unabhängig davon, ob sie per Bluetooth, DECT oder Zigbee funken. Im Fokus steht die Frage, wie einfach sich der Stecker mit der zugehörigen App einrichten und nutzen lässt. Die Redaktion klärt, wie sich der Stecker steuern lässt und welche Werte er in der App anzeigt.
Im Testlabor müssen die WLAN-Stecker einiges über sich ergehen lassen. Mit hochpräzisen Messgeräten prüfen die Tester, ob die Stecker den Energieverbrauch korrekt bestimmen. Dafür werden geeignete Stromverbraucher in mehreren Messreihen getestet, um zu sehen, wie der Stecker mit unterschiedlichen Lasten zurechtkommt. Eignet sich der Stecker zur Messung der Einspeisung mit einer Solaranlage? Die Tester simulieren dafür einen sonnigen Tag.
Am Ende muss jeder Testkandidat die Belastungsprobe bestehen: Hält er der vom Hersteller angegebenen maximalen Belastung von höchstens 3.500 Watt für zehn Minuten stand, gilt dieser Test als bestanden.
Design und Größe der Steckdosen
Viele der WLAN-Steckdosen sind ziemlich klobig und sperrig. Einige Modelle sind sogar so groß, dass sie andere Steckdosen blockieren. Die Größe der Steckdose ist wichtig, denn sie bestimmt, wie leicht sie in Ihrem Zuhause Platz findet. Einige Modelle sind klein und kompakt, andere sind etwas größer. Wenn Sie eine WLAN-Steckdose kaufen, achten Sie darauf, dass sie nicht zu groß ist, damit sie leicht in Ihr Zuhause passt. Die Größe der WLAN-Steckdose sollte nicht größer sein als die Fläche, auf der sie platziert werden soll.
Einrichtung der WLAN-Steckdosen
Die meisten WLAN-Steckdosen funken auf der 2,4-GHz-Frequenz. Viele Modelle benötigen eine App zur Ersteinrichtung, mit der man ein Nutzerkonto anlegt. Bei einigen Geräten findet die Einbindung ins WLAN automatisch statt, bei anderen muss man manuell die WLAN-Einstellungen aufrufen und die Steckdose hinzufügen.
Der Einrichtungsprozess kann sich zwischen den Herstellern unterscheiden. Bei manchen Modellen ist ein zusätzlicher Zwischenschritt nötig, wie etwa beim TP-Link Tapo P110, wo man vorübergehend die 5-GHz-Frequenz deaktivieren muss. Einige Geräte erkennen nur das 2,4-GHz-Netz und müssen ggf. separat für diese Frequenz eingerichtet werden.
Insgesamt konnte die Komplexität der Ersteinrichtung in den letzten Jahren bei vielen Herstellern reduziert werden. So vereinfachte beispielsweise Shelly den Prozess deutlich mit einer neuen App. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen einfachen Plug-and-Play-Lösungen und komplizierten Setups, die mehrere Schritte erfordern.
Belastbarkeit und Leistung
In Haushalten ist die Stromleistung normalerweise auf 16 Ampere begrenzt, was bei 230 Volt einer maximalen Leistung von 3.680 Watt entspricht. Die meisten Haushaltsgeräte verbrauchen ohnehin weniger als 3.000 Watt. Eine gute WLAN-Steckdose sollte diese Maximalleistung aushalten können, ohne während des Betriebs abzuschalten.
In unserem Test haben wir die Belastbarkeit der Steckdosen geprüft. Nur die Modelle von myStrom, Luminea, TP-Link und Hama konnten die volle Leistung von 3.680 Watt für mindestens 10 Minuten standhalten. Der Ledvance-Stecker schaffte lediglich 2.300 Watt, während die Stecker von EcoFlow und Shelly Plus Plug S bis zu 2.500 Watt aushielten. Der ältere Shelly Plug S ohne “Plus” fiel sogar bei dieser Belastung durch.
Genauigkeit der Verbrauchsmessung
Eine der wichtigsten Funktionen von WLAN-Steckdosen ist die Möglichkeit, den Stromverbrauch angeschlossener Geräte genau zu messen. In unserem Test haben wir die Genauigkeit dieser Funktion bei allen Modellen überprüft. Die besten Geräte wie der EcoFlow Smart Plug und die Luminea SF-550 wiesen nur eine geringe Abweichung von 0,3 bis 0,4 Prozent auf. Das bedeutet, dass sie den tatsächlichen Verbrauch nahezu perfekt erfassen konnten.
Andere Modelle schnitten hier jedoch deutlich schlechter ab. Die Steckdose von Hama wies eine Abweichung von 6,7 Prozent auf, während der Shelly Plug S mit einer extremen Ungenauigkeit von 11,6 Prozent glänzte. Solch große Abweichungen können dazu führen, dass der angezeigte Verbrauch nur eine grobe Schätzung ist und nicht den tatsächlichen Werten entspricht.
Verbraucher, denen eine möglichst exakte Verbrauchsmessung wichtig ist, sollten daher auf Modelle mit einer Messgenauigkeit von unter 1 Prozent setzen. Nur so lassen sich zuverlässige Daten zum Energieverbrauch einzelner Geräte erfassen.
Steuerung und Datenanalyse per App
In den jeweiligen Hersteller-Apps, die für iOS und Android verfügbar sind, finden sich Funktionen zur Fernsteuerung der Steckdosen. Bei allen Modellen lassen sich Zeitpläne programmieren und Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google Assistant integrieren. Außerdem bieten fast alle Kandidaten Grafiken an, die den gemessenen Stromverbrauch darstellen.
Der myStrom WiFi Switch punktet hier mit einer separaten Anzeige von Solardaten, während TP-Link und Shelly die Daten sehr granular und detailliert aufbereiten. Die Apps ermöglichen es, den Verbrauch stunden- oder tageweise einzusehen und Kosten zu berechnen. Einige Modelle bieten auch die Möglichkeit, die Daten als CSV- oder XLS-Datei zu exportieren, um sie weiter zu analysieren oder zu archivieren.
Eigenverbrauch der Steckdosen
Vergleichen Sie den Eigenverbrauch der getesteten Modelle. Die smarten Steckdosen verbrauchen selbst eine gewisse Menge an Energie, um zu funktionieren. Die Werte reichen von 0,6 bis 1,2 Watt, was bei einem Strompreis von 27,3 Cent pro Kilowattstunde Kosten zwischen 1,43 und 2,86 Euro pro Jahr verursacht, wenn der Stecker durchgehend in Betrieb ist.
Steckdosen mit geringerem Eigenverbrauch sind in der Regel effizienter und umweltfreundlicher. Der Eigenverbrauch sollte bei der Auswahl einer WLAN-Steckdose berücksichtigt werden, insbesondere wenn mehrere Geräte im Smart Home eingesetzt werden. Langfristig können die Unterschiede im Energieverbrauch erhebliche Auswirkungen auf die Betriebskosten haben.
Vor- und Nachteile von WLAN-Steckdosen
Fassen Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile von WLAN-Steckdosen zusammen.
Vorteile:
- Ermöglichen die Fernsteuerung von Elektrogeräten über das WLAN, auch von unterwegs mit dem Smartphone
- Bieten in der Regel Verbrauchsmessung und Datenanalyse in einer App
- Kompatibel mit vielen Smart-Home-Systemen und Sprachassistenten
- Reichweitenvorteil gegenüber Bluetooth-Steckdosen dank WLAN-Verbindung
Nachteile:
- Benötigen eine stabile WLAN-Verbindung für den Betrieb
- Einige Modelle sind nicht für den Außeneinsatz geeignet
- Manche Stecker sind relativ klobig und blockieren benachbarte Steckdosen
- Verursachen einen gewissen Eigenverbrauch an Strom
Die WLAN-Steckdosen bieten viele praktische Funktionen, erfordern jedoch eine gute WLAN-Abdeckung im Einsatzbereich. Bei der Auswahl sollte man auf Details wie Größe, Außentauglichkeit und Kompatibilität achten.
Modelle für den Außeneinsatz
Die meisten WLAN-Steckdosen sind nur für den Innenbereich konzipiert. Wenn Sie jedoch eine Steckdose im Garten, auf der Terrasse oder an einem anderen Außenbereich benötigen, sollten Sie auf ein wetterbeständiges Modell setzen. Im Test hat sich die Luminea Home Control SF-550 als geeignet für den Außeneinsatz erwiesen. Diese Steckdose verfügt über eine schützende Klappe, die Spritzwasser abhält. Somit können Sie die SF-550 bedenkenlos im Freien verwenden. Zwar ist die Datenaufbereitung in der App etwas oberflächlich, doch die Verbrauchsmessung ist präzise und die Steckdose verträgt bis zu 3.680 Watt Belastung. Mit einem Preis von rund 30 Euro ist sie außerdem eine kostengünstige Option für den Außenbereich.
Kompatibilität mit Smart Home Systemen
Die meisten WLAN-Steckdosen sind mit gängigen Smart Home Systemen und Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Siri kompatibel. Dies ermöglicht eine einfache Integration in bestehende Smart Home Setups und die Steuerung per Sprachbefehl. Einige Modelle unterstützen auch Protokolle wie Matter, was die Kompatibilität weiter erhöht.
Bestimmte Steckdosen wie der Shelly Plus Plug S bieten sogar die Möglichkeit, über das MQTT-Protokoll gesteuert zu werden. Dies macht sie interessant für fortgeschrittene Nutzer und Bastler, die ihre Steckdosen in eigene Smart Home Lösungen integrieren möchten.
Insgesamt zeigt sich, dass die Hersteller bei der Entwicklung der WLAN-Steckdosen großen Wert auf eine möglichst breite Kompatibilität mit unterschiedlichen Smart Home Ökosystemen gelegt haben. Nutzer haben so die Möglichkeit, die Steckdosen nahtlos in ihre bestehenden Systeme einzubinden.
Häufig gestellte Fragen
Wie funktioniert eine WLAN-Steckdose?
Eine WLAN-Steckdose fungiert als Zwischenstecker zwischen der Steckdose und dem angeschlossenen Gerät. Sie lässt sich über eine App fernsteuern und ermöglicht die Überwachung des Stromverbrauchs. Die Kommunikation erfolgt über WLAN auf der 2,4-GHz-Frequenz.
Was kostet eine WLAN-Steckdose?
Die Preise für WLAN-Steckdosen variieren in der Regel zwischen 10 und 60 Euro. Günstige, aber dennoch leistungsstarke Modelle gibt es bereits ab etwa 15 Euro.
Sind WLAN-Steckdosen Stromfresser?
WLAN-Steckdosen verbrauchen selbst eine geringe Menge an Strom, in der Regel zwischen 0,6 und 1,2 Watt. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 27,3 Cent pro Kilowattstunde entspricht das Jahreskosten von etwa 1,43 bis 2,86 Euro.
Fazit und Kaufempfehlungen
Mit einer WLAN-Steckdose können Sie angeschlossene Geräte bequem per App fernsteuern und den Stromverbrauch überwachen. Die Testsieger überzeugen mit genauen Verbrauchsmessungen und umfangreichen Datenanalysen in den jeweiligen Apps.
Der myStrom WiFi Switch ist eine exzellente Wahl für Besitzer von Balkonkraftwerken, da er Verbrauch und Einspeisung getrennt aufzeichnet. Für den reinen Innengebrauch sind die TP-Link Tapo Modelle P110, P110M und P115 empfehlenswert – sie bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer viel Wert auf Kompatibilität mit zahlreichen Smart-Home-Systemen legt, sollte einen Blick auf den Shelly Plus Plug S werfen.
Für den Außenbereich eignet sich am besten die wasserdichte Luminea Home Control SF-550. Insgesamt liefern die meisten getesteten WLAN-Steckdosen solide Leistungen. Nur die Modelle von Hama, EcoFlow und der ältere Shelly Plug S überzeugten nicht ganz.