Die Energiekosten in Deutschland steigen stetig an. Viele Hausbesitzer überlegen daher, wie sie ihren Energieverbrauch senken und gleichzeitig ihren CO2-Fußabdruck verringern können. Eine interessante Möglichkeit ist die Installation eines Balkonkraftwerks. Dabei handelt es sich um eine Photovoltaikanlage, die auf dem Balkon oder der Terrasse montiert wird. Sie wandelt Sonnenenergie in elektrischen Strom um und speist diesen direkt in den Hausanschluss ein.
Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk ist im Grunde eine kleine Photovoltaikanlage, die auf Balkonen, Terrassen oder an Fassaden montiert werden kann. Das Herzstück sind die Solarmodule. Sie bestehen aus Solarzellen, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln. Dabei wird die Strahlungsenergie der Sonne direkt in Gleichstrom gewandelt.
Die Solarmodule sind mit einem Wechselrichter verbunden. Dieser wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um. So kann der Solarstrom direkt im Haushaltsnetz genutzt werden. Überschüssiger Solarstrom wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Ein Balkonkraftwerk funktioniert also nach dem einfachen Prinzip, dass die Solarmodule das Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandeln. Dieser wird für den Eigenverbrauch genutzt oder via Wechselrichter ins Netz eingespeist.
Was kostet ein Balkonkraftwerk?
Die Preise für Solarmodule und Balkonkraftwerke sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. Während vor 10 Jahren noch mit Kosten von 2.000 Euro und mehr für ein Balkonkraftwerk zu rechnen war, liegen die Preise heute deutlich niedriger.
Mittlerweile sind Komplettsets für Balkonkraftwerke bereits ab ca. 800 Euro erhältlich. Beliebte Sets mit 2 Modulen à 300 Watt gibt es bereits für unter 1.000 Euro. Die Preise unterscheiden sich je nach Leistung der Module, der Qualität der weiteren Komponenten wie Wechselrichter und Unterkonstruktion sowie der Ausstattung mit Kabeln und Steckern.
Ein wichtiger Preistreiber ist nach wie vor die Anzahl der nötigen Solarmodule. Eine Verdopplung der Modulzahl führt in etwa zu einer Verdopplung des Gesamtpreises. Bei der Wahl der Modulleistung sollte man daher sorgfältig kalkulieren, wie viel Fläche auf Balkon oder Terrasse wirklich zur Verfügung steht.
Eine weitere positive Entwicklung für Balkonkraftwerke ist die Befreiung von der Mehrwertsteuer, die seit dem 1. Januar 2023 gilt. Dadurch sinken die Kosten um 19 Prozent im Vergleich zu vorher. Diese Steuerersparnis kommt allen Käufern zugute und macht die Anschaffung eines Balkonkraftwerks noch attraktiver.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Preise für Balkonkraftwerke in den letzten Jahren erfreulich gesunken sind. Durch Skaleneffekte in der Produktion, fallende Preise für Solarmodule und die Mehrwertsteuerbefreiung sind die Mini-PV-Anlagen für immer mehr Haushalte erschwinglich geworden.
Wie viel Strom produziert ein Balkonkraftwerk?
Die Leistung eines Balkonkraftwerks wird in Watt Peak (Wp) angegeben. Dies entspricht der maximalen Leistung, die die Solarmodule bei optimalen Bedingungen erbringen können.
Üblicherweise haben Balkonkraftwerke eine Leistung zwischen 300 und 600 Wp. Je nach Größe des Systems kommen ein oder mehrere Solarmodule zum Einsatz.
Der jährliche Ertrag eines Balkonkraftwerks hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Leistung der Solarmodule in Wp
- Anzahl der Solarmodule
- Ausrichtung und Neigung der Module
- Verschattung durch Bäume oder Gebäude
- Regionale Solarstrahlung
Als Faustregel kann man von einem Ertrag zwischen 200 und 350 Kilowattstunden pro Jahr und Modul ausgehen.
Ein 600 Watt Balkonkraftwerk mit zwei 300 Watt Modulen würde demnach ca. 500 bis 600 kWh Ökostrom pro Jahr erzeugen. Dies entspricht ungefähr dem Verbrauch eines 1-2 Personen Haushalts für Beleuchtung, Kühlschrank und Elektrogeräte.
Mit einem Balkonkraftwerk lassen sich also je nach Systemgröße ein relevanter Teil des eigenen Strombedarfs klimafreundlich decken.
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk wirtschaftlich?
Die Anschaffung eines Balkonkraftwerks ist eine Investition, die sich in der Regel nach 4 bis 6 Jahren amortisiert hat. Das bedeutet, dass die Kosten für die Anschaffung und Installation innerhalb dieses Zeitraums durch die Einsparung bei den Stromkosten wieder hereingeholt wurden.
Danach produziert das Balkonkraftwerk kostenlosen Solarstrom und spart bares Geld. Bei einer guten Ausrichtung der Solarmodule in Richtung Süden sowie einer optimalen Neigung kann ein Balkonkraftwerk pro Jahr 100 bis 200 Euro an Stromkosten einsparen.
Dieser Betrag kann natürlich je nach Größe der Anlage und Strompreis in der jeweiligen Region etwas schwanken. Die meisten Experten empfehlen aber, von einer Amortisationszeit von 5 Jahren auszugehen. Das bedeutet, dass sich ein Balkonkraftwerk mit Investitionskosten von beispielsweise 1000 Euro nach spätestens 5 Jahren rentiert hat.
Danach produziert es noch mindestens 15-20 Jahre lang kostenlosen Solarstrom und spart bares Geld. Eine lohnende Investition, die sich langfristig bezahlt macht!
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk für die Umwelt?
Ein Balkonkraftwerk ist eine umweltfreundliche Investition, da es sauberen Solarstrom produziert. Solarenergie zählt zu den erneuerbaren Energien und ist damit eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen.
Während seines gesamten Lebenszyklus verursacht ein Balkonkraftwerk nur sehr geringe Mengen an Treibhausgasen. Laut einer Studie des Umweltbundesamts entstehen pro Kilowattstunde Solarstrom lediglich 50-67 Gramm CO2-Äquivalente. Zum Vergleich: Bei Kohlestrom sind es über 1000 Gramm pro kWh.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass fast alle Komponenten eines Balkonkraftwerks recycelt werden können. Die Solarmodule bestehen zum Großteil aus Glas und Aluminium, welche problemlos wiederverwertet werden. Auch die Metalle aus Wechselrichter und Verkabelung können zurückgewonnen werden. Somit ist die Ökobilanz von Mini-Solaranlagen insgesamt sehr positiv.
Mit einem Balkonkraftwerk kann also jeder Haushalt einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten. Die Solarenergie ist sauber, nachhaltig und birgt kaum Umweltrisiken. Aus ökologischer Sicht sind Balkonkraftwerke daher absolut empfehlenswert.
Welche Förderungen und Zuschüsse gibt es für Balkonkraftwerke?
Balkonkraftwerke fallen nicht unter die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Diese Vergütung bekommen nur größere Solaranlagen, die ihren Strom direkt ins öffentliche Netz einspeisen. Für Balkonkraftwerke ist sie nicht relevant, da sie nur überschüssigen Solarstrom ins Hausnetz einspeisen.
Es gibt jedoch verschiedene regionale Förderprogramme, die einen Teil der Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk übernehmen. Je nach Bundesland und Kommune können bis zu 50% des Kaufpreises durch Zuschüsse gedeckt werden. Informationen dazu gibt es auf den Internetseiten der zuständigen Behörden.
Eine weitere Möglichkeit sind zinsgünstige Kredite über die KfW-Bank. Über das Programm “KfW-Solarstromanlage” lassen sich auch kleinere PV-Anlagen wie Balkonkraftwerke finanzieren. Die Kredite haben eine Laufzeit von bis zu 20 Jahren mit sehr niedrigen Zinsen. Dadurch können die Kosten über einen längeren Zeitraum gestreckt werden.
Brauchst Du eine Genehmigung für ein Balkonkraftwerk?
Für die Installation eines Balkonkraftwerks ist in der Regel eine Genehmigung notwendig. Zunächst muss die Anlage beim örtlichen Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister angemeldet werden. Hier werden Details wie die installierte Leistung und der Standort erfasst.
Ab 2024 soll dieser Anmeldeprozess jedoch stark vereinfacht werden. Dann reicht eine einfache Meldung beim Netzbetreiber, ohne Eintrag ins Marktstammdatenregister.
Wenn du zur Miete wohnst, brauchst du außerdem die Erlaubnis des Vermieters. Diese darf dir aber nicht grundlos verweigert werden. Der Vermieter muss dir erlauben, auf eigene Kosten eine Solaranlage zu installieren. Lediglich wenn schwerwiegende Interessen des Vermieters dagegen sprechen, kann er seine Zustimmung verweigern. Dies ist aber nur in Ausnahmefällen der Fall.
Insgesamt wird der bürokratische Aufwand für den Betrieb eines Balkonkraftwerkes zukünftig deutlich geringer. Die geplanten Änderungen vereinfachen die Installation von kleinen Solaranlagen für Mieter und Eigentümer erheblich.
Ist ein Balkonkraftwerk sicher?
Balkonkraftwerke gelten grundsätzlich als sehr sicher, wenn man bestimmte Sicherheitsstandards bei der Installation beachtet.
Die Komponenten wie Solarmodule, Wechselrichter und Anschlusskabel sollten unbedingt VDE-zertifiziert und auf die jeweiligen Spannungen ausgelegt sein. Qualitativ hochwertige Produkte von renommierten Herstellern bieten hier die größtmögliche Sicherheit.
Auch die fachgerechte Installation ist entscheidend. Glücklicherweise muss man dafür aber keine Elektrofachkraft beauftragen. Balkonkraftwerke arbeiten mit Niederspannung und können nach einer kurzen Einweisung durch den Hersteller oder Installateur auch von technisch versierten Laien selbst montiert werden.
Wichtig ist, dass die Kabel sauber verlegt und vor Beschädigung geschützt werden. Auch auf die richtigen Anschlüsse am Wechselrichter und der Hausinstallation muss geachtet werden. Wer sich an die mitgelieferte Installationsanleitung hält, kann sein Balkonkraftwerk aber gefahrlos selbst installieren.
Regelmäßige Sichtprüfungen und Wartungen sind ebenfalls empfehlenswert, um die Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten. Insgesamt sind Balkonkraftwerke aber eine sichere und unkomplizierte Möglichkeit, Solarstrom zu erzeugen.
Welchen Stromzähler und welche Steckdose brauche ich?
Für den Betrieb eines Balkonkraftwerks ist ein geeigneter Stromzähler Voraussetzung. Viele ältere Ferraris-Zähler, auch induktive Zähler genannt, können die Einspeisung aus der PV-Anlage nicht korrekt erfassen. In dem Fall muss der Zähler gegen einen modernen Zähler ausgetauscht werden, der bidirektional messen kann.
Der Austausch darf vom Netzbetreiber nicht in Rechnung gestellt werden. Laut den Vorgaben des Messstellenbetriebsgesetzes müssen Messstellenbetreiber den Einbau von Messeinrichtungen kostenlos vornehmen.
Eine spezielle Wieland-Steckdose ist für den Anschluss eines Balkonkraftwerks nicht zwingend vorgeschrieben. Es können handelsübliche Steckdosen verwendet werden. Wichtig ist lediglich, dass die Steckdose über einen Schutzleiter verfügt und fachgerecht installiert wird.
Wie viel kostet ein Balkonkraftwerk?
Die Kosten für ein Balkonkraftwerk hängen in erster Linie von der Leistung bzw. der Anzahl der verbauten Solarmodule ab. Üblicherweise liegen die Anschaffungskosten zwischen 600 und 1000 Euro.
Die günstigsten Mini-Solaranlagen mit 300 bis 400 Watt Leistung sind ab etwa 600 Euro erhältlich. Mittelgroße Systeme mit 500 bis 800 Watt kosten zwischen 800 und 1200 Euro. Große Balkonkraftwerke mit über 1000 Watt Leistung können 1500 Euro und mehr kosten.
In den letzten Jahren sind die Preise für Solarmodule und Wechselrichter jedoch deutlich gesunken, was Balkonkraftwerke zunehmend attraktiver macht. Zusätzlich sinken seit Anfang 2023 die Kosten durch die Mehrwertsteuerbefreiung für Solaranlagen bis 30 kWp Leistung. Statt 19% fallen jetzt nur noch die vergünstigten 7% Mehrwertsteuer an.
Durch die Kombination mit Förderprogrammen, Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten lassen sich die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk noch weiter senken. Die tatsächlichen Kosten können somit erheblich unter den Listenpreisen liegen.
Wie viel Strom produziert ein Balkonkraftwerk im Jahr?
Die jährliche Stromerzeugung eines Balkonkraftwerks hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die wichtigsten sind:
- Die Leistung der Solarmodule in kWp (Kilowatt Peak)
- Der Standort und die Ausrichtung der Module
- Die Wetter- und Sonneneinstrahlungsverhältnisse
Faustregel: In Deutschland lassen sich pro kWp installierter Solarleistung etwa 500 bis 800 kWh Solarstrom pro Jahr erzeugen.
Bei einem typischen Balkonkraftwerk mit beispielsweise 600 Watt Peak Leistung (also 0,6 kWp) würde man folglich 300 bis 480 kWh Strom im Jahr produzieren.
Die besten Erträge erzielt man mit einer Ausrichtung der Module nach Süden sowie einem Standort mit möglichst viel direkter Sonneneinstrahlung. Schatten durch Bäume, Gebäude oder Ähnliches reduzieren die Stromproduktion.
In sonnenreichen Regionen Deutschlands sind bis zu 1000 kWh Solarertrag pro kWp möglich. Im Norden und in schattigen Lagen können es auch weniger als 500 kWh/kWp sein. Idealerweise prüft man daher die konkreten Gegebenheiten vor Ort.
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk wirtschaftlich?
Die Anschaffung eines Balkonkraftwerks ist eine Investition, die sich in den meisten Fällen nach 4 bis 8 Jahren amortisiert hat. Danach produziert die Anlage kostenlosen Solarstrom und spart bares Geld.
Die Amortisationsdauer hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Anschaffungskosten des Balkonkraftwerks
- Strompreis des örtlichen Energieversorgers
- Jährlicher Ertrag der Solaranlage
Je teurer der Hausstrom, desto schneller rechnet sich die Anschaffung der Mini-PV-Anlage. Bei den derzeit hohen Strompreisen von über 30 Cent pro kWh liegt die Amortisationsdauer oft bei nur 4 bis 6 Jahren.
Nach der Amortisation erzeugt das Balkonkraftwerk kostenlosen Solarstrom. Bei einem 600 Watt System und einem durchschnittlichen Jahresertrag von 500 kWh lassen sich so pro Jahr rund 150 bis 200 Euro an Stromkosten einsparen.
Die günstigen Anschaffungskosten und der eigene Solarstrom machen Balkonkraftwerke zu einer sehr attraktiven Investition. Schon nach wenigen Jahren hat sich die Anlage bezahlt gemacht und spart dann Jahr für Jahr bares Geld.
Welche Förderungen und Zuschüsse gibt es für Balkonkraftwerke?
Für die Anschaffung eines Balkonkraftwerks können attraktive Förderungen und Zuschüsse beantragt werden, die die Investitionskosten deutlich senken.
Besonders interessant ist der bis zu 50% Zuschuss von Bund und Ländern im Rahmen des Förderprogramms “Klimafreundliches Wohnen”. Gefördert werden Balkonkraftwerke mit einer Leistung von 600 bis 750 Watt peak. Der Zuschuss beträgt für Anlagen dieser Größe 900 Euro pro Kilowatt peak installierter Leistung. Für ein 750 Watt Balkonkraftwerk könnte man also einen nicht-rückzahlbaren Zuschuss von bis zu 675 Euro erhalten.
Eine weitere Option sind die zinsgünstigen KfW-Kredite. Über das Programm “Anpassung Bestand” gibt die KfW für Balkonkraftwerke Kredite mit einem Zinssatz ab 0,75%. Die Kredithöhe liegt bei bis zu 50.000 Euro bei einer Laufzeit von bis zu 20 Jahren. Damit können die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk zu sehr guten Konditionen finanziert werden.