Was ist ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage, die auf Balkonen, Terrassen oder dem Dach installiert werden kann. Es besteht in der Regel aus mehreren Solarmodulen und einem Wechselrichter. Die Solarmodule wandeln die Sonnenenergie in Gleichstrom um, der dann vom Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom für den Haushalt umgewandelt wird.
Die Leistung eines Balkonkraftwerks hängt von der Anzahl und Leistung der verbauten Solarmodule sowie dem Wechselrichter ab. Moderne Anlagen erreichen oft eine Leistung zwischen 600 und 800 Watt. Der erzeugte Strom wird direkt im Haushalt verbraucht und eventuelle Überschüsse ins öffentliche Netz eingespeist.
Balkonkraftwerke sind eine unkomplizierte und kostengünstige Möglichkeit, um selbst “grünen” Strom zu produzieren und die Energiewende aktiv mitzugestalten. Durch den Wegfall der EEG-Umlage für Kleinanlagen bis 30 Kilowatt ab 2023 wird sich die Anschaffung noch stärker lohnen.
Die wichtigsten Gesetze und Regeln
Die wichtigsten Gesetze und Regeln
Die wichtigsten Gesetze und Regeln
Durch das Solarpaket I der Bundesregierung wird die Leistungsgrenze für Solarmodule auf 800 Watt Peakleistung (WP) angehoben. Die Wechselrichter-Leistungsgrenze liegt bei 800 Watt Peakleistung.
Die Wechselrichter-Leistungsgrenze wird durch die Technologie der bifazialen Solarmodule (Bifacial Photovoltaic Module) erreicht. Bifaziale Solarmodule können auf der Rückseitenfolie durch den bifazialen Wechselrichter Licht absorbieren und umwandeln. Dies erhöht die Wechselrichter-Leistungsgrenze auf 800 WP.
Die Solarmodul-Leistungsgrenze der Bifacial Photovoltaic Module wird durch die bifaziale Wechselrichtertechnologie erreicht. Die bifazialen Solarmodule können auf der Rückseitenfolie durch den bifazialen Wechselrichter Licht absorbieren und umwandeln. Dies erhöht die Solarmodul-Leistungsgrenze auf 800 WP.
Balkonkraftwerke in Zahlen
Ein Balkonkraftwerk besteht aus Solarmodulen und einem Wechselrichter. Die neue Gesetzgebung sieht folgende Mengenbegrenzungen vor:
- Maximale Einspeiseleistung: 800 Watt
- Maximale Leistung der Solarmodule: 2000 Watt (laut Gesetz) bzw. 960 Watt (laut VDE-Norm Entwurf)
Die tatsächliche Stromerzeugung hängt von mehreren Faktoren ab:
- Leistung der installierten Solarmodule (üblich 300-470 Watt pro Modul)
- Ausrichtung der Module zur Sonne
- Wetterbedingungen und Beschattung
Idealerweise liegt die Solarmodulleistung deutlich über der Wechselrichterleistung, damit auch bei nicht optimalen Bedingungen viel Strom produziert wird. Zum Beispiel erzielte ein 800W-Wechselrichter in Tests bis zu 815 kWh unter Idealbedingungen und 629 kWh an einem bewölkten Sommertag.
Leistung Balkonkraftwerk 800 Watt
Die neue Gesetzgebung erlaubt Balkonkraftwerken eine maximale Einspeiseleistung von 800 Watt. Dabei ist zu beachten, dass dies die Grenze für die Wechselrichterleistung darstellt, nicht die Leistung der Solarmodule. Die Solarmodule selbst dürfen eine Gesamtleistung von maximal 2000 Watt aufweisen, gemäß dem neuen Gesetz. Der VDE-Normentwurf sieht sogar eine strengere Begrenzung von 960 Watt Solarmodulleistung vor.
In der Praxis bedeutet dies, dass ein 800-Watt-Balkonkraftwerk mit leistungsstarken Solarmodulen ausgestattet sein muss, um die volle 800 Watt Einspeiseleistung zu erreichen. Die tatsächliche Stromerzeugung hängt von mehreren Faktoren ab:
- Maximale Leistung der installierten Solarmodule
- Ausrichtung und Neigungswinkel der Solarmodule
- Direkte Sonneneinstrahlung ohne Verschattung
- Wetterbedingungen wie Bewölkung und Temperatur
Idealerweise sollte die Summe der Solarmodulleistungen deutlich über 800 Watt liegen, um Verluste auszugleichen und auch bei nicht optimalen Bedingungen eine hohe Einspeiseleistung zu erzielen. Die Leistung und Spannung von Wechselrichter und Solarmodulen müssen dabei aufeinander abgestimmt sein.
Beispiele Balkonkraftwerke 800 Watt
Auf dem Markt gibt es bereits eine Reihe von Komplettsets mit 800 Watt Wechselrichter-Leistung. Die meisten Hersteller setzen dabei auf bewährte Modelle und Komponenten, die nun einfach für die neue Leistungsgrenze angepasst wurden. Einige Unterschiede gibt es dennoch:
Viele Anbieter verwenden den Hoymiles HMS-800W-2T Wechselrichter mit WLAN-Funktion. Dieser lässt sich meist bequem per App auf 800 Watt hochdrosseln. Ältere Modelle ohne WLAN brauchen dafür ein separates Kommunikationsmodul.
Bei den Solarmodulen kommen oft leistungsstarke Mono- oder Bifazial-Paneele mit 430-470 Watt Leistung zum Einsatz, um die 800 Watt Einspeiseleistung zu erreichen. Die Ausrichtung nach Süden ist wichtig für hohe Erträge.
Einige Hersteller bieten auch Vier-Modul-Sets mit größeren Wechselrichtern an, die sich dann auf 800 Watt drosseln lassen. Das bringt Vorteile bei wechselhaften Wetterbedingungen.
Die Preise für die 800W-Komplettsets bewegen sich meist zwischen 400-1000 Euro, je nach Ausstattung und Leistung der Komponenten. Viele Anbieter gewähren 10-25 Jahre Garantie auf Wechselrichter und Module.
Anmeldung und Betrieb eines 800W-Balkonkraftwerks
Um ein Balkonkraftwerk mit bis zu 800 Watt Einspeiseleistung legal zu betreiben, müssen Sie einige Schritte befolgen. Die Anmeldung ist dank dem Solarpaket 1 nun deutlich vereinfacht worden. Sie müssen Ihre Anlage nur noch im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anmelden. Eine zusätzliche Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber entfällt.
Für die Anmeldung benötigen Sie folgende Informationen:
- Anlagenbetreiber (Name, Adresse, etc.)
- Standort der Anlage
- Leistungsdaten (Wechselrichter- und Solarmodulleistung)
- Inbetriebnahmedatum
Die Anmeldung kann online über das Anmeldeportal der Bundesnetzagentur erfolgen. Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Sie eine Anlagennummer.
Was den Betrieb betrifft, müssen Sie als Besitzer einige Dinge beachten: Stellen Sie sicher, dass die Gesamtleistung nicht über 800 Watt Wechselrichterleistung und 2000 Watt Solarmodulleistung hinausgeht. Überprüfen Sie regelmäßig die korrekte Funktion und Verkabelung. Für größere Reparaturen sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen. Dokumentieren Sie Änderungen an der Anlage und melden Sie diese ggf. nach.
Hersteller mit 800 Watt Produkten
Verschiedene Hersteller bieten bereits Balkonkraftwerke mit 800 Watt Wechselrichtern an. Einige Beispiele sind:
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Kleines Kraftwerk: Das “Duo Garten Bifazial 860Wp” Set enthält einen 800W Hoymiles Wechselrichter und zwei 430Wp bifaziale Solarmodule.
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Yuma: Die “Flat Bifazial 880Wp” Lösung kombiniert einen 800W Hoymiles Wechselrichter mit zwei 440Wp bifazialen Solarmodulen von Jolywood.
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Solakon: Das “Balkonkraftwerk Garten 890Wp” verfügt über einen 800W APSystems Wechselrichter und zwei 445Wp JA Solar Module.
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Priwatt: Das “priFlat Duo 890Wp” Set beinhaltet einen 800W TSUN Wechselrichter sowie zwei 445Wp bifaziale JA Solar Panels.
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Alpha Solar: Ihr “Balkonkraftwerk 870Wp” kombiniert einen 800W Hoymiles Wechselrichter mit zwei 435Wp Trina Solar Modulen.
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PluginEnergy: Das “PiE Classic Garten 870Wp” enthält einen 600W TSUN Wechselrichter, der auf 800W aufrüstbar ist, sowie zwei 435Wp Jinko Module.
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Anker: Die “RS40P 890Wp” Lösung bringt einen 800W Anker Wechselrichter und zwei 445Wp Anker Solarmodule mit.
Die Hersteller bieten also verschiedene Konfigurationen mit leistungsstarken Solarmodulen und 800W-fähigen Wechselrichtern namhafter Marken an.
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Leistungsabweichungen erklären
Die tatsächliche Einspeiseleistung eines 800-Watt-Balkonkraftwerks kann von den Herstellerangaben und Testergebnissen abweichen. Dies liegt an mehreren Faktoren:
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Wetterbedingungen: Die Sonnenintensität, Bewölkung und Temperatur beeinflussen die Leistung der Solarmodule. An bewölkten oder heißen Tagen sinkt die Einspeiseleistung.
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Ausrichtung und Beschattung: Eine optimale Ausrichtung der Module nach Süden und ohne Verschattung ist wichtig für maximale Erträge. Abweichungen führen zu Leistungseinbußen.
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Alterung der Komponenten: Mit der Zeit kann die Leistung von Solarmodulen und Wechselrichtern leicht abnehmen. Herstellerangaben beziehen sich auf Neuprodukte.
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Kabelverluste: Längere Kabelstrecken zwischen Modulen und Wechselrichter können zu geringen Verlusten führen.
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Prüfbedingungen: Testergebnisse werden oft unter Idealbedingungen im Labor ermittelt, die in der Praxis schwer zu erreichen sind.
Daher sollten Leistungsangaben als Richtwerte betrachtet werden. Für eine genaue Einschätzung ist es ratsam, die tatsächliche Einspeiseleistung über einen längeren Zeitraum zu messen und mit den örtlichen Gegebenheiten abzugleichen.
Gesetze und Genehmigungen
Ab dem 16. Mai 2024 erlaubt das neue Solarpaket 1 den Betrieb von Balkonkraftwerken mit einer maximalen Einspeiseleistung von 800 Watt in Deutschland. Zuvor lag die Grenze bei 600 Watt. Gleichzeitig darf die Gesamtleistung der installierten Solarmodule maximal 2000 Watt betragen. Der VDE arbeitet derzeit an einer Produktnorm, die weitere technische Details regeln soll.
Für den Betrieb eines 800W-Balkonkraftwerks ist keine Genehmigung des örtlichen Netzbetreibers mehr erforderlich. Es reicht eine Anmeldung der Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur aus. Allerdings dürfen Eigenheimbesitzer Balkonkraftwerke bis 800 Watt selbst nur anschließen und anmelden. Für leistungsstärkere Anlagen ist die Hilfe eines zugelassenen Elektrikers Pflicht.
Übergangsweise ist der Betrieb an einem alten Ferraris-Zähler erlaubt. Der Netzbetreiber muss nach der Anmeldung jedoch einen digitalen Stromzähler einbauen. Balkonkraftwerke werden außerdem nicht mehr zu einer eventuell bereits bestehenden Solaranlage hinzugerechnet, sondern getrennt betrachtet.
Anmeldung und Registrierung
Jede Stromerzeugungsanlage muss in Deutschland angemeldet werden. Dank dem Solarpaket 1 müssen Balkonkraftwerke nun nur noch im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Die zusätzliche Anmeldung beim Netzbetreiber ist entfallen.
Wer seine Stecker-Solaranlage selbst anschließen und anmelden will, muss sich an die vorgegebene Grenze von 800 Watt Wechselrichterleistung halten. Für größere Anlagen benötigt man die Hilfe einer Elektrofachkraft.
Der Ablauf für die Anmeldung ist wie folgt:
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Registrierung im Marktstammdatenregister: Zunächst müssen Sie sich im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren und ein Benutzerkonto anlegen.
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Anmeldung der Anlage: Nach der Registrierung können Sie Ihre Balkonkraftwerk-Anlage im System anmelden. Geben Sie dabei die erforderlichen Daten wie Standort, Leistung und Wechselrichter-Typ an.
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Bestätigung und Freischaltung: Die Bundesnetzagentur prüft Ihre Angaben und schaltet die Anlage im System frei. Sie erhalten eine Bestätigung und eine eindeutige Anlagen-Kennziffer.
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Inbetriebnahme: Mit der Freischaltung können Sie Ihr Balkonkraftwerk offiziell in Betrieb nehmen.
Es ist wichtig, die Anmeldung korrekt durchzuführen, da andernfalls Sanktionen drohen können. Lassen Sie sich bei Fragen am besten von einem Fachbetrieb beraten.